Es ist passiert: AJ Auxerre hat die Tabellenführung abgegeben. Zwei Niederlagen gegen EA Guingamp und FC Sochaux reichten aus, um die Meisterschaftsfrage neu zu entfachen. Für manche ein „herbeigesehnter Sturz“, für andere nur eine kurze Schwächephase in einer immer noch herausragenden Saison.
Während Auxerre nun jagt statt gejagt zu werden, gibt es einen, der weiter fleißig redet: Terrormopp. Der Trainer von OSC Lille wird nicht müde, über SamiNo und sein Team zu philosophieren. Sein neuester Kommentar:
"Sollte sich keiner der Gegner opfern wollen und dem Meister ein Schnippchen schlagen, wird Auxerre wohl wenigstens noch 21 Zähler holen." Statt auf die eigene Mannschaft zu schauen, wirkte Terrormopp zuletzt geradezu besessen davon, SamiNo und seinem Team Niederlagen herbeizureden.
Und wieder einmal scheint Lille mehr mit den Problemen anderer beschäftigt als mit der eigenen Leistung. SamiNo hingegen schweigt. Keine Interviews, keine Pressekonferenzen – ein bewusster Rückzug aus der öffentlichen Diskussion. Stattdessen: volle Konzentration auf sein Team. Der Lohn? Gruppensieger in der Champions League mit maximal möglichen Kraftreserven für die nächste Runde.
Rücktrittsgedanken? Erste Gerüchte tauchen auf
Doch nicht nur Terrormopp äußert sich – hinter den Kulissen brodelt die Gerüchteküche. Hat der Saisonverlauf SamiNo verändert? Während der Coach sich selbst nicht äußert, schickt sein Assistent Jean-Pierre eine klare Botschaft:
"Wir genießen den Moment, solange es geht. Wir sind immer noch im Titelrennen und wollen die Saison so erfolgreich wie möglich beenden." Während einige dies als Zeichen der Verunsicherung interpretieren, gibt es für Jean-Pierre also eine andere mögliche Erklärung: SamiNo bündelt seine Kräfte und konzentriert sich voll und ganz auf sein Team, das zuletzt beeindruckend die Hauptrunde der Champions League als Tabellenführer abschloss.
Aber ist das ein Dementi? Vielleicht. Aber auch eine Bestätigung, dass sich bei Auxerre etwas verändert hat. Und die ungewöhnliche Zurückhaltung von SamiNo befeuert weiter die Spekulationen. Stimmen aus seinem Umfeld deuten darauf hin, dass Frustration über die derzeitigen Entwicklungen in der Ligue 1 eine Rolle spielt. Besonders kritisch betrachtet man bei AJ Auxerre die Situation rund um Trainerwechsel bei trainerlosen Teams, die plötzlich kurz vor Saisonende neue Coaches erhalten. Der Umgang mit Trainerwechseln in der Ligue 1 zum Saisonende sorgt scheinbar für Unmut. Ein anonymer Vereinsverantwortlicher bringt es auf den Punkt: "Das Spiel lebt von Analyse. Wenn man im Saisonfinale gegen drei trainerlose Teams spielt, stellt man sich darauf ein. Doch dann werden kurz vor Schluss neue Trainer eingesetzt, die plötzlich frische Kraftreserven haben. Da fragt man sich schon, ob das alles fair abläuft."
Noch kritischer wird hinter vorgehaltener Hand spekuliert, dass manche neue Coaches vielleicht nicht ganz unabhängig agieren. Wurden sie von anderen Teams eingesetzt, um gezielt Einfluss auf das Titelrennen zu nehmen?
Kämpferisch statt beleidigt
Ein Vorwurf, der durchaus Zündstoff enthält und die Integrität des Wettbewerbs in Frage stellt. Derartige Unregelmäßigkeiten könnten tatsächlich erklären, warum SamiNo derzeit lieber schweigt und offenbar intern seinen Unmut äußert. Doch offiziell bleibt man kämpferisch. Assistenzcoach Jean-Pierre dementiert die Rücktrittsgerüchte vehement: „SamiNo verschwendet keinen Gedanken daran, AJ Auxerre zu verlassen. Er ist ein Kämpfer und wird weiterhin alles geben, um das bestmögliche Ergebnis aus der Saison herauszuholen – auch wenn es momentan scheint, als würden uns einige Gegner und die Ligaleitung Steine in den Weg legen. Wir werden keine beleidigte Extrawurst spielen, sondern nehmen den Kampf an!“
Ein klares Statement: Auxerre bleibt kämpferisch. Und mit der Champions League, dem Coupe de la Ligue und der Ligue 1 hat man weiterhin alle Wettbewerbe in eigener Hand. Die nächsten Wochen werden zeigen, ob dieser Kampfgeist reicht, um eine Saison voller Ungereimtheiten mit einem triumphalen Ende zu krönen.
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