SC Bastia

Lang, lang ist es her, dass der SC Bastia im Pokal Erfolge feiern konnte. Nach dem Sieg bei der ersten Austragung der Coupe de la Ligue gab es für die Korsen in den Cup-Wettbewerben (auch international) nicht viel Freude. Umso besser läuft es in dieser Saison: Nach dem Erreichen des Hanlfinals in der Coupe de la Ligue steht Claudinos Mannschaft zum ersten Mal seit der Saison 11-1 wieder im Endspiel um die Coupe de France. Besonders freute es Trainer und Fans, dass im Halbfinale endlich einmal der Angstgegner aus Valenciennes besiegt werden konnte. Nach dem 2:1 zuhause stand es im Rückspiel am Ende der regulären Spielzeit 1:2, doch die Verlängerung brachte keine weiteren Tore. So mußte das Elfmeterschießen entscheiden, und da hatte Claudinos Mannschaft die besseren Nerven und gewann schließlich mit etwas Gück 3:2. Nun geht es im Finale gegen Stade Rennes, gegen die man in drei Duellen bisher zwei Mal die Oberhand behielt. Beim letzten Aufeinandertreffen allerdings mußte der SCB im Achtelfinale 12-1 die Segel streichen.

Der SC Bastia hat im Viertelfinale der Coupe de France überraschend Meister Toulouse ausgeschaltet und steht – genau wie in der Coupe de la Ligue – im Halbfinale. Nach einem 5:2-Heimsieg lieferten die Korsen dem Meister auf dessen Platz einen großen Kampf und konnten mit einem 4:6 die Niederlage in Grenzen halten. Dank der besseren Tordifferenz in der Gesamtabrechnung reichte das Claudinos Mannschaft zum Weiterkommen. Doch bei der Auslosung des Halbfinals gab es auf der Insel lange Gesichter: Der FC Valenciennes, gegen den man in den vergangenen beiden Spielzeiten drei Mal in den Pokalwettbewerben gescheitert war, ist der Gegner. Einmal traf man ishc in der Vorrunde, einmal im Achtelfinale und einmal im Viertelfinale. Nun also im Halbfinale, und wieder geht der SC Bastia gegen den Angstgegner als Außenseiter ins Rennen…

So souverän wie der SC Bastia in die Qualifikationsrunde der Coupe de France gestartet war, nämlich mit 3 Siegen, so kläglich beendete man sie, nämlich mit einem mehr als mühevollen Heimsieg gegen den chancenlosen AC Le Havre und zwei Niederlagen ohne Torerfolg in Auxerre und in der Hauptstadt. Gut, aufgrund des Polsters konnte Claudinos Mannschaft sich das leisten und wurde trotzdem Gruppensieger. Was dies aber angesichts des identischen Formverlaufs in der Liga (mühevoller Heimsieg, zwei Niederlagen zu Null) für das anstehende Viertelfinale gegen niemand geringeren als den amtierenden Meister FC Toulouse bedeutet, lässt nichts Gutes erahnen. Zuletzt scheiterten die Korsen 2011-3 im Halbfinale an diesem Gegner. Da muss also schon alles stimmen, damit man eine Runde weiter kommen kann.

Der SC Bastia hat in der Hinrunde der Qualifikationsgruppe 4 zur Coupe de France für einen Paukenschlag gesorgt und alle drei Spiele gewonnen. Zum Auftakt rangen die Korsen den AC Le Havre in dessen Stadion mit 4:3 nieder und siegten anschließend in den beiden Heimspielen auf der Insel mit 2:0 gegen den AJ Auxerre und mit 3:0 gegen Paris Saint Germain. Damit steht Claudinos Mannschaft mit 9 Punkte souverän an der Spitze des Klassements und benötigt nur noch einen Sieg aus den letzten drei Spielen, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Doch schon oft haben die Korsen im Pokal gute Ausgangspositionen verspielt, also gilt es, sich noch einmal voll auf die abschließenden Spiele zu konzentrieren. Zuhause gegen Le Havre und in Auxerre und Paris werden die Korsen heiße Tänze erwarten.

Seit 4 Jahren ist der SC Bastia in der Coupe de France nicht mehr über die erste Runde hinausgekommen. Doch in diesem Jahr haben die Korsen immerhin das Halbfinale in der Coupe de la Ligue erreicht, so dass die Fans etwas mehr erwarten als in den letzten Wettbewerben – zumal man ja in diesem Jahr auch nicht international spielt. Doch mit dem AJ Auxerre, Paris Saint Germain und dem AC Le Havre hat Claudinos Mannschaft lauter Teams als Gruppengegner erwischt, an die man in Korsika nicht die besten Erinnerungen hat: Immer wenn einer oder mehrere dieser Teams in der selben Gruppe waren, war man am Ende raus.
Warum das in dieser Saison anders sein sollte? Bisher ist man meistens sehr knapp gescheitert, oft nur aufgrund eines oder zwei Tore, die am Ende fehlten. Irgendwann hilft ja vielleicht auch mal ein wenig das Glück…

Auch im Pokal ist die Abwehr die Achillesferse des SC Bastia. So wäre die Premiere gegen Paris St.Germain beinahe „in die Hose“ gegangen, doch mit etwas Glück in der Schlussphase konnte Claudinos Mannschaft am Ende mit 4:3 doch noch alle drei Punkte auf der Insel behalten. In Le Havre waren die Korsen beim 0:3 chancenlos, doch beim zweiten Auftritt in Norden in Nantes gelang es, den Gegner mit offensiver Taktik zu überraschen und mit 4:2 die Punkte mitzunehmen.
Die Ausgangssituation ist damit für ein Weiterkommen sehr gut, hat man doch noch 2 Heimspiele. Doch gerade zuhause haben die Korsen auch in der Liga zuletzt arg geschwächelt und mussten jede Menge Gegentore hinnehmen – nur einmal in 6 Spielen hielt man den Kasten sauber.

Dreimal nacheinander war zuletzt für den SC Bastia in der Coupe de France bereits nach der ersten Runde Endstation. Und auch im zweiten Pokalwettbewerb konnten sich die Korsen nach dem Sieg bei der ersten Austragung nicht wirklich mit Lorbeeren schmücken – so auch in dieser Saison. Doch dieses Mal soll es anders werden. Nach dem bisher sehr guten Abschneiden in der Liga will Claudino auch im Pokal die Spitzenstellung seines Teams unterstreichen. Doch sind mit dem Titelverteidiger Paris St.Germain, dem zweifachen Finalisten FC Nantes Atlantique und dem AC Le Havre drei nicht gerade angenehme Gegner in der Vorrundengruppe zu bewältigen. Den Knaller gibt es dabei gleich im Auftaktspiel, zu dem der Titelverteidiger auf die Insel kommt. Zum Glück spielt Valenciennes in einer anderen Gruppe…

Was sich beim SC Bastia bereits seit längerem in der Ligue 1 zeigt, manifestiert sich auch in den Auftaktspielen in der Qualifikationsgruppe zur Coupe de France: Bei den Korsen hat man offenbar ein großes Defensivproblem. Schon wieder hagelte es 8 Gegentore in den drei Spielen, und so reichte es für Claudinos Mannschaft trotz zweier Heimspiele nur für 4 Punkte. Zwar liegt man damit im Moment auf Platz 2 in der Gruppe, doch in den verbleibenden 3 Partien muss man noch zwei Mal auswärts in Auxerre und Paris antreten.
Dabei wird die taktische Planung erheblich durch das Fehlen der Ergebnisse aus den bisherigen Partien erschwert. Man spielt also im Nebel und wird erst am Ende sehen was dabei herausgekommen ist. Doch allen widrigen Umständen zum Trotz stirbt die Hoffnung ja bekanntlich zuletzt.

In der ersten Runde der Coupe de France warten auf den SC Bastia „alte Bekannte“, denen man bei den Korsen nicht unbedingt mit dem besten Gefühlen begegnet. Besonders an den Valenciennes FC hat Claudinos Mannschaft negative Erinnerungen, schied der Titelverteidiger im Coupe de la Ligue doch gegen diesen bereits im Viertelfinale im Elfmeterschießen aus. Gegen den AJ Auxerre ist man im Pokal sogar schon drei Mal gescheitert, jeweils ein Mal im Achtelfinale, im Viertelfinale und zuletzt im Halbfinale. Nur einmal kamen die Korsen gegen Auxerre weiter. Und gegen PSG ist die Bilanz ausgeglichen 1:1.
Claudino sagt dazu nur: „Dies sind Gruppenspiele, keine KO-Runde. Entsprechend werden wir taktisch agieren.“ Angesichts der katastrophalen Lage der Korsen in der Liga klingt das nicht wirklich erfolgversprechend für die massiv unter Druck stehende Mannschaft.

Auch im Pokal – wie in der Ligue 1 – bleibt der SC Bastia in dieser Woche ungeschlagen und kann sich mit zwei souverän herausgespielten Siegen mit 4:2 beim FC Nantes und mit 5:0 gegen den RC Strasbourg an die Spitze seiner Vorrundengruppe setzen.
Es scheint der Mannschaft gut zu tun, dass der Trainer nach dem Gewinn des Coupe de la Ligue den Druck aus der Mannschaft genommen hat. Seitdem spielt die Mannschaft um den Spielmacher und Jungstar Wahbi Khazri befreit auf. In den verbleibenden beiden Gruppenspielen in Marseille und gegen den FC Nantes soll nun der erste Gruppenplatz und damit die direkte Qualifikation für das Viertelfinale gesichert werden. Die Priorität liegt für den Trainer jedoch nun wieder auf der Liga – die Kür in der Coupe de France kann also weitergehen.