OSC Lille

Die Sensation ist gelungen – sagenhaft! Der OSC Lille steht im Viertelfinale des Coupe de France nach einer im wahrsten Sinne des Wortes atemberaubenden Vorrunde. Nach den zwei Siegen gegen Toulouse war natürlich die Chance auf’s Weiterkommen gegeben. Dass die Gruppenphase aber so dramatisch zu Ende gehen würde, konnte dort noch keiner ahnen.

Und so kam es am fünften Spieltag zum Showdown zwischen den punktgleichen Teams aus Lille und Strasbourg. Die Zuschauer in Strasbourg sahen ein enorm intensives Spiel mit vielen Torchancen und vor allem mit vielen Toren. 12 Stück sollten es am Ende sein, das Endergebnis 6:6.

Mit viel Hoffnung ging es dann am letzten Spieltag mit einem Punkt Vorsprung nach Nizza, wo am Ende nur ein 0:0 zu Buche stand, das aber aufgrund der Niederlage von Strasbourg zum Weiterkommen reichen sollte. Somit steht der OSC im Viertelfinale und trifft auf Paris Saint-Germain.

Unmengen von Menschen befinden sich auf den Straßen und skandieren einem Verein zu, der ihnen in ihrem Leben so viel bedeutet – OSC Lille! Eine riesige Traube an Fans, Enthusiasten, Kindern, Eltern, Singles, Alten und Jungen zeigt die ganze Vielfalt, auf dessen Unterstützung der Verein bauen kann. Und so kam es, dass „Les Dogues“, beflügelt und begeistert vom Traum, der in vielen dieser Unterstützer lebt, beschwingt aufspielte und den Pokal als ernste Möglichkeit begriff.

Das Aufmucken der Schlusslichter – Nizza und Lille – beide nicht gesegnet mit Glück und Optimismus, erhellt den dunklen Alltag, der vom grauen Abstiegskampf dominiert wird. Toulouse hatte im Zweigespann der Begegnung zuletzt keine Chance, gegen die Moral und das Aufbegehren unseres OSC Lille. Noch zwei Chancen zum Weiterkommen, noch zwei Mal hoffen und bangen. Auf geht’s, Lille!

Null Punkte – Gruppenletzter. Was sich in der Liga zeigte, setzt sich auch im Pokal fort. Die ersten beiden Pokalspiele gegen Nizza und Strasburg wurden verloren. „Nun denn…“ mag man sich desweilen sagen. Die Situation in der Liga ist dramatisch – ein Abstieg bedrohlich nah. Und doch – ganz so leicht will man sich im Pokal dann doch nicht geschlagen geben.

Doch wo soll das Erfolgserlebnis herkommen? Strasburg ist – trotz der Heimniederlage gegen Toulouse – als Gruppensieger ausgemacht. Und Nizza zeigt grandiose Leistungen, von denen sie in der Liga aktuell weit entfernt sind. Toulouse? „Ja, hier könnte was gehen“, mag man sich denken. Doch auch Toulouse konnte durch den starken Auswärtssieg gegen Strasburg stark auftrumpfen.

Es stellt sich also die Frage: Quo vadis, Lille?

Der Coupe de France steht an. Der OSC Lille ist in einer Gruppe mit den Kellerkindern der Liga Toulouse FC und OGC Nice. Außerdem ist noch der derzeitige Tabellenzweite RC Strasbourg von der Partie. Eine Konstellation, die viel Spannung verspricht, auch wenn Strasbourg zweifellos der absolute Favorit für das Weiterkommen ist. Wir werden sehen, wie die anderen Mannschaften sich schlagen werden und wer letztendlich für eine Überraschung sorgen könnte.

In der letzten Saison konnte Lille die Gruppenphase noch als Gruppensieger beenden und hat tolle Leistungen gezeigt. In dieser Saison scheinen die Vorzeichen aber anders zu stehen. Aber wie heißt es immer so schön: Der Pokal hat seine eigenen Gesetze. Ob hinter dieser Fußballerweisheit ein Fünkchen Wahrheit steckt, werden wir spätestens am Sonntag erfahren.

Rufen wir uns die Ausgangssituation noch mal kurz ins Gedächtnis: Lille war Gruppenletzter mit gerade mal 4 Punkten aus 4 Spielen. Lens (6), ASSE (6) und Marseille (7) hatten auf dem Papier die deutlich besseren Karten.

Doch dann schlug die Stunde des OSC Lille. So gewann man am fünften Gruppenspieltag 3:1 gegen Marseille und ließ zumindest vorläufig den RC Lens hinter sich, der gleichzeitig bei Saint-Etienne verlor. Am letzten Spieltag gewann der OSC Lille dann furios gegen Saint-Etienne mit 0:4. Durch den gleichzeitigen Sieg von Lens bei Marseille schaffte es Lille sogar, den Gruppensieg einzufahren. Unfassbar: ASSE und Lens sind punktgleich dahinter, die Auswärtstorregel im direkten Vergleich musste entscheiden – zugunsten von Saint-Etienne.

Im Viertelfinale wartet nun Strasburg. Trainer pesche hat durchaus noch eine Rechnung mit dem OSC offen. Wir sind gespannt.

In der Gruppe 1 des Coupe de France begeisterte uns in dieser Woche der Doppelspieltag. Warum? Weil gleich zwei Spiele gegen den – bis dato – Tabellenführer der Ligue 1 anstanden. Der Titelaspirant empfing die Doggen am dritten Spieltag der Gruppe im Stade Bollaert-Delelis. Und es entwickelte sich ein Spiel, das die Tabellensituation der beiden Vereine gut zusammenfasste. Am Ende stand es 5:1 für Lens und die Spieler vom OSC Lille waren am Boden. Dieses Ergebnis bedeutete nämlich, dass man mit Abstand Letzter der Gruppe war.

Im Rückspiel im heimischen Stade Pierre-Mauroy dann ein ganz anderes, kämpferisches Bild des OSC Lille. Über weite Strecken ließ man den Tabellenführer RC Lens gar nicht in die eigene Hälfte und errichtete ein grandioses Bollwerk gegen die Zauberfußballer aus der Nachbarstadt. Diesem Spiel merkte man an, dass es ein Derby war. Durch eine klasse Einzelaktion konnte Lille dann den 1:0-Sieg einfahren. Wichtige Punkte, denn nun ist man nur zwei Punkte vom Weiterkommen entfernt.

Der OSC Lille ist wenig erfolgreich in die erste Pokalrunde gestartet und steht nach den ersten beiden Spieltagen bereits mit dem Rücken zur Wand. Mit dem AS Saint-Etienne und dem RC Lens hat man natürlich zwei Mannschaften in der Gruppe, die auch in der Liga deutlich vor Lille stehen. Dass allerdings Olympique Marseille als großer Gewinner der ersten beiden Spiele hervorgeht, war nicht zu erwarten.

Doch schauen wir uns die Spiele im Einzelnen an. Am ersten Spieltag verlor Lille gleich mal sehr deutlich mit 1:4 gegen Saint-Etienne. Die doch recht deutliche Heimpleite sorgte für Unmut und Frust bei den Fans des Gastgebers. Im Parallelspiel in Lens zeigte die Truppe aus Marseille was sie drauf hat: 0:5 musste sich der RC Lens geschlagen geben.

Am zweiten Spieltag unterlag Saint-Etienne dem RC Lens mit 2:3. In Marseille erkämpften sich beide Mannschaften ein 3:3 Unentschieden. Lille steht damit auf dem letzten Platz der Gruppe und muss in den nächsten beiden Spielen gegen Lens unbedingt Punkten.

Der Coupe de France geht los! Die Begeisterung ist auch in Lille zu spüren – trotz oder gerade wegen der schlechten Tabellenposition in der Liga. Gerne möchte sich der Club aus dem Norden Frankreichs hier beweisen und einige verloren gegangene Fan-Sympathien wieder erhaschen. Die Aufgabe dürfte aber alles andere als leicht werden. Mit dem AS Saint-Etienne, dem RC Lens und Olympique Marseille stehen drei absolute Hochkaräter in der Gruppe.

Mit Saint-Etienne treffen die Doggen auf einen absoluten Spitzenclub, der auch in jüngerer Vergangenheit im Pokal auf sich aufmerksam machen konnte. Aber auch Lens und Marseille sind ehemalige Pokalsieger, auch wenn es bei Marseille schon eine ganze Weile her ist. Wir sind gespannt auf diese erste aufregende Runde des Pokals!