OSC Lille

Der erste ZAT im Pokal wurde gespielt und Lille ist schon so gut wie raus. Eine saftige 1:4-Klatsche gegen Guingamp ist der Sargnagel jeder Gruppenphase. Das 3:0 auswärts gegen Lens setzte dem noch die Krone auf. Treffenderweise geht es jetzt auch noch zwei Mal auswärts ran. Wenn die Auswärtsquote ähnlich wirkt wie in der Liga, wird nach diesem Wochenende schon klar sein, dass in der Gruppenphase Schluss ist.

Guingamp hingegen schießt sich alles von der Seele. Wissen die, dass es keine neuen Reserven mehr gibt für die KO-Runde? Ein ähnliches Bild zeichnet sich auch in Gruppe zwei. Der Pokal bringt in diesem Jahr wohl kein Glück für die Doggen mit sich. Aber das soll auch recht sein, damit gibt es volle Konzentration auf die Liga.

Nun geht auch der Coupe de France los und der OSC Lille befindet sich in Gruppe 1 mit dem Qualifikationsgewinner EA Guingamp, dem SC Bastia und dem RC Lens. Eine ziemlich harte Gruppe möchte man meinen. Zu Beginn geht es dabei daheim gegen Guingamp und zur Auswärtsfahrt nach Lens.

Das Ziel für den diesjährigen Coupe de France? Wird man sehen. Durch die kleinere Liga würde es nach der Gruppenphase ja direkt ins Halbfinale gehen und da keine TK mitgenommen werden, muss bereits in der Gruppenphase gehaushaltet werden. Eben jene Gruppenphase möchte man schon gern überstehen. Da aber durchaus potente Gegner dabei sind, ist das alles andere als wahrscheinlich. Vielmehr wird es darauf hinauslaufen, welches Team mehr Glück mitbringt.

Übrigens ist es auch hier ein besonderer Spielplan. Am zweiten Gruppen-ZAT gibt es zwei Auswärtsspiele, am letzten dafür zwei Heimspiele. Mal gucken, wie sich das bemerkbar macht.

Ein breites Grinsen sieht man nach dem Spiel gegen Kaysersberg über Terrormopps Gesicht huschen. Das hängt natürlich mit dem äußerst knappen Weiterkommen gegen den Dorfverein zusammen, der nur dank mehr geschossener Auswärtstore ausgeschaltet werden konnte. Allerdings mischt sich darunter auch eine ordentliche Portion Schadenfreude über das Ausscheiden des Mini-Napoleons aus Auxerre.

So machte man sich vorher noch lustig über den "frisch gebackenen Vizepokalsieger", der sich "eine Trophäe erneut aus nächster Nähe ansehen darf". Tja, so schlägt das Karma zu. Und der Absturz des Doublesiegers beginnt.

Für Lille geht es im Halbfinale nun darum, eine Rechnung zu begleichen. Valenciennes, Pokalsieger der letzten Saison, schlug in jenem Finale bekanntermaßen die Doggen im Elfmeterschießen und sicherte sich so die prestigeträchtige Trophäe. Dass es diesmal nicht dazu kommen soll, machte Terrormopp im Vorfeld deutlich: "Valenciennes soll gar nicht erst ins Spiel kommen. Das Finale gehört uns!" so die aggressive Botschaft an Valenciennes.

Die Runde der letzten Acht ist erreicht und damit das Mindestziel für die Doggen im diesjährigen Coupe de France. Nach einer fulminanten "Hinrunde" in der Gruppenphase verliefen die letzten drei Spiele nicht mehr ganz so euphorisch. Dennoch war vor allem der 4:0-Sieg gegen Marseille entscheidend, um den Gruppensieg mit nach Hause zu nehmen. Anschließend versuchte man gegen Ajaccio und Guingamp Kräfte zu schonen, um in der KO-Runde die beste Leistung aufwarten zu können.

Im Viertelfinale geht es nun gegen Kaysersberg, das ganz knapp am Gruppensieg gescheitert ist und punkgleich mit Auxerre war. Außerdem hat der kleine Dorfverein damit den Scheichverein PSG hinter sich gelassen. Die Karten sind nun wieder neu gemischt und wir werden sehen, wer es am Ende ins Halbfinale schafft.

So schlecht es derzeit in der Liga läuft, so gut schneidet Lille im Pokal ab. Der Coupe de France ist gerade die Wohlfühloase der Doggen. Drei Siege in drei Spielen sprechen eine eindeutige Sprache und belegen die Dominanz der Nordfranzosen. Da die Konkurrenz sich dann auch noch gegenseitig die Punkte streitig macht, stehen die Chancen auf ein Weiterkommen äußerst gut.

Dennoch möchte man in Lille nicht überheblich werden. Es stehen noch drei sehr anstrengende Spiele an, die alles andere als Selbstläufer werden. Außerdem hat man ja nur noch ein Heimspiel gegen Marseille. Die Gegner aus Ajaccio und Guingamp werden den Doggen sicher alles entgegenstellen, was sie haben.

Dennoch zeigt sich, zumindest für die bisherige Gruppenphase, dass der Coupe de France ein Lieblingsturnier von Trainer und Mannschaft ist.

Nach der verpassten Meisterschaft war die Stimmung in Lille noch durchaus gut. Schließlich war der Vorsprung Auxerres vor dem letzten ZAT zu hoch, um noch eingeholt werden zu können. Als dann aber in der letzten Woche auch noch das Coupe de la Ligue Finale verloren ging, gegen den gleichen Gegner, setzte schon eine kleine depressive Phase bei den Fans ein. Denn nicht nur verlor man das Finale, zwei der Leistungsträger verletzten sich im intensiven Spiel auch noch.

Und so geht es nun mit Rumpfmannschaft gegen EA Guingamp im Halbfinale des Coupe de France. Auf ein Weiterkommen hofft man in Nordfrankreich nicht mehr. Lediglich eine gute Leistung möchte man abliefern. Die größten Reserven hat aber eh Valenciennes FC, der im zweiten Halbfinale gegen Auxerre spielt. Reicht das auch zum Titelgewinn?

In Gruppe 1 haben uns in der Rückrunde der Gruppenphase dann doch noch ein paar überraschende Ergebnisse erwartet. Insbesondere das 4:4 zwischen Lens und Lille war dann wohl ausschlaggebend für den Gruppensieg Guingamps. Denn während Alec Guiness zeitgleich einen Punkt beim 0:0 gegen Nancy ergattern konnte, haben sich die Hauptkonkurrenten gegenseitig die Punkte streitig gemacht.

Die führt nun leider dazu, dass die Doggen sich nicht den Bonus des Gruppensieges sichern konnten und als Gruppenzweiter gegen einen Ersten ran müssen. Und dieser Erste ist ein alter Weggefährte: Stefan Raab mit seinem Stade Rennes. Beide Teams haben schon unzählige Schlachten geschlagen, die mal für den einen, mal für den anderen ausgingen. Eine Vorhersage für das Viertelfinale ist daher kaum zu treffen.

Einen klaren Vorteil dürfte im Viertelfinale der Valenciennes FC haben, der gegen das trainerlose Creteil spielen wird. Dieses wiederum hat sich gegen PSG und Lyon in Rennes Gruppe durchsetzen können. Alles ganz wild.

Die Gruppe 1 überrascht mit einem besonders wild agierenden EA Guingamp. Neun Punkte bei zwei Auswärtsspielen sind eine starke Ansage für den Fastabsteiger der Ligue 1. Der Sieg gegen das trainerlose Nancy ist dabei schon fast nicht erwähnenswert (auch wenn die Doggen mit 2:0 untergingen), hervorzuheben ist das 3:4 gegen Lens. Doch hat sich Guingamp damit schon zu sehr verausgabt?

Für die Doggen geht es in der Rückrunde daheim gegen Guingamp und Nancy und auswärts gegen Lens. Dass Nancy realistische Chancen aufs Weiterkommen hat, wird von allen Experten bezweifelt. Sowohl Lens und Lille verfügen aber noch über einiges an Reserven. Ob einer der beiden den Tabellenführer noch angreifen kann, bleibt abzuwarten.

In den anderen Gruppen gibt es keine absoluten Überflieger. Der Meister aus Auxerre hat offenbar "Glück" gehabt und das Weiterkommen gleich bei der Auslosung gebucht. Spätestens im Viertelfinale geht das Turnier dann richtig los - ob mit oder ohne Lille.

Der Titelverteidiger des Coupe de France startet am Wochenende in die erste Runde des Pokals. Mit EA Guingamp und dem RC Lens hat man dabei zwei durchaus potente Gegner erwischt, die es den Doggen nicht leicht machen werden. Durch den besonderen Gruppenmodus darf aber auch dem unterklassigen Team aus Nancy nicht die Fähigkeit abgesprochen werden, für überraschende Ergebnisse zu sorgen.

Klares Ziel der Doggen ist es, in die KO-Runde zu kommen und dann auf Mission Titelverteidigung zu gehen. Dass der CdF dem Team liegt, hat es schon oft genug gezeigt, in dieser Saison, mit dem geschrumpften Teilnehmerfeld aus Liga 1 wird es aber sicher ein sehr interessanter Ritt.

Es wird spannend bleiben, wer am Ende auf der Strecke bleiben wird. Hoffen wir mal, dass wir es nicht sind.

Das Finale des wohl prestigeträchtigsten Pokals des französischen Vereinsfußballs steht wieder an. Der Coupe de France wird ausgespielt und im Finale stehen Rennes und Lille. Nachdem die Doggen nun zwei Mal in Folge bereits im Viertelfinale die Segel streichen mussten, schaffen es die Nordfranzosen also wieder mal ganz weit.

Und die Winde stehen günstig für Lille, denn die Mannschaft ist heiß, nach der titellosen letzten Saison wieder etwas Zählbares in der Hand zu halten. Und eine Aufwertung für die Pokalvitrine wäre ein Sieg im Coupe de France allemal.

Aber: Soweit ist es noch nicht. Rennes hat in der letzten Saison bewiesen, dass es Titel gewinnen kann. Aber sie haben auch gezeigt, dass ihnen Pokalfinals nicht besonders liegen. Darauf baut Lille auf. Wir erwarten ein spannendes Finale.