Ligue 1

Willkommen in Frankreich! Auf knapp 674.843 kmÂČ tummeln sich knapp 2,2 Mio. aktive Fußballer - damit zĂ€hlt Frankreich zu den vier großen Fußballnationen in Europa aber das nicht nur wegen ihrer Mitgliederzahl! Also auf in die Anmeldung und schauen, ob in Frankreich noch ein Verein auf seinen Trainer wartet!

Und sonst so bei Torrausch.net…

NatĂŒrlich gibt es nicht nur Torrausch.net Frankreich, sondern noch weitere 22 Ligen und einige weitere Veranstaltungen:

Zwei Spitzen, ein Schatten – Bastias Pokal, die Liga im Staccato

SamiNo fĂŒr Frankreich am 01.12.2025, 19:48

Noch drei ZATs, dann ist die Wahrheit nicht mehr verhandelbar. Der achte Spieltagblock hat die Tabelle gefaltet wie ein Kartenspiel: oben zwei Asse mit schiefen Kanten, dahinter eine wilde Straße aus Formspitzen, Ein-Tor-Siegen und stolpernden Favoriten. Nebenbei ist im Coupe de France der Vorhang gefallen, mit einem Sieger, der die Insel wieder lauter macht. Und der Ligapokal hat seinen ersten Takt gesetzt: kurz, knackig, mit Überraschungen, die man lieber einmal liest als zweimal erlebt.

An der Spitze steht Valenciennes... oder besser: es steht und wankt. 0:1 in Lyon, 3:4 gegen PSG, 0:0 in Rennes, 3:0 gegen Kaysersberg: vier Punkte, 56 insgesamt. Das reicht fĂŒr Platz eins, aber es riecht mehr nach Verwaltung als nach Verheißung. Direkt daneben hat sich EA Guingamp fĂŒrs Foto geschoben: Niederlage in Auxerre, knappe Arbeitssiege gegen Lyon und Rennes, dazwischen ein 0:1 in Paris: sechs Punkte, ebenfalls 56, aber mit negativer Tordifferenz. Zweimal Spitze, null Komfortzone.

Der Aufsteiger der Woche heißt AS Saint-Étienne. Ein 2:0 in Rennes, 1:0 gegen Kaysersberg, 2:2 auf Korsika, 1:0 gegen Lille... zehn Punkte, 55 gesamt, Platz drei. Nicht laut, aber lehrbuchreif: StabilitĂ€t hat plötzlich eine grĂŒn-weiße Handschrift.

OSC Lille bleibt Vierter (54), weil es die Kanten glĂ€ttet: zwei knappe Heimsiege (je 1:0) gegen Bastia und Lens, zwei 0:1-Niederlagen auswĂ€rts (Kaysersberg, ASSE). Das ist die Minimalversion von Kontrolle und genĂŒgt, solange die Konkurrenz stolpert. Stade Rennais dagegen rutscht auf Platz fĂŒnf (52): das 0:2 gegen ASSE und das 0:1 in Guingamp drĂŒcken die Bilanz, das 4:2 in Monaco und das 0:0 gegen VAFC halten sie am Leben. Zuhause ist die Oper etwas leiser geworden.

Bastia (nun 52, Platz sechs) tastet sich wieder in den Rhythmus: 3:0 gegen Lens, 2:2 gegen ASSE, 4:2 in Monaco, nur das 0:1 in Lille bremst und doch klingt der Klub heute lauter als gestern (dazu gleich). PSG meldet sich mit neun Punkten zurĂŒck: 4:3 in Valenciennes, 1:0 gegen Guingamp, 4:3 in Auxerre (vorher 1:3 gegen Monaco). Tabellarisch ist das „nur“ Platz sieben, atmosphĂ€risch ein Schulterzucken mit Subtext: Wir sind noch da.

S. RĂ©unis Kaysersberg (52) pendelt: 1:0 gegen Lille, 0:1 in ASSE, 4:1 gegen Monaco, 0:3 in Valenciennes. Lyon taumelt (nur drei Punkte), Lens teilt die Woche in zwei klare HĂ€lften (zwei Siege, zwei Niederlagen). Unten schreiben die BOTs einen seltenen Zwischenton: Auxerre schlĂ€gt Guingamp und Lyon, Monaco gewinnt in Paris – beide bleiben klar in der Gefahrenzone, aber die Tabelle hat wieder Ecken.

Im Coupe de France ist die Insel oben: SC Bastia schlĂ€gt im Finale EA Guingamp 2:1. Zuvor hatte Guingamp Rennes im Halbfinale (1:0, 0:0) ausgeschaltet, Bastia Valenciennes (1:0, 1:1) aus dem Wettbewerb gedrĂŒckt. Im Endspiel gewinnen Courage, Geduld und ein sauber gesetzter Schnitt im richtigen Moment. Keine TK-NachfĂŒllung, kein Zufall: Bastia hat den Tank besser gelesen.

Der Coupe de la Ligue hat derweil den ersten Kies aufgewirbelt. Die Achtelfinals wirkten wie Stresstests:

Strasbourg rĂ€umt PSG zweimal 3:0 ab – Nachricht mit Ausrufezeichen.
Kaysersberg demontiert Guingamp im RĂŒckspiel 7:0 (nach 4:1). Das ist nicht bloß ein Ergebnis, das ist ein Statement.
ASSE dreht Monaco in Summe 8:5, Bastia beißt Nantes 8:7 weg, Lens kontrolliert Sochaux. Lille hĂ€lt Toulouse in Schach (6:5), Valenciennes setzt sich gegen Auxerre durch.
Die Viertelfinals stehen: Lille – Lyon, Strasbourg – Lens, Bastia – Kaysersberg, Valenciennes – ASSE. Vier Paarungen, vier Charakterstudien: Tempo, HĂ€rte, Timing, Tiefe – irgendwer wird sich verheben.

Und Europa? Leer. Champions League: niemand ĂŒber die Gruppenphase. Europa League: Valenciennes als letzter Vertreter im Viertelfinale gescheitert. Conference League: Ende in der Vorrunde.

Wir gehen ins Drei-ZAT-Finale mit einer Doppelspitze ohne Sicherheitsnetz, einem JĂ€gertrio im Halbschritt (ASSE, Lille, Rennes), einem Bastia mit Pokal-Schulterbreite und einem Paris, das die TĂŒr noch nicht zugemacht hat. Wer jetzt nachrechnet, hat recht; wer jetzt erzĂ€hlt, hat mehr recht. Die Saison fĂŒhlt sich an wie ein Spiel, das schon entschieden wirkt und doch noch drei Momente ĂŒbrig hat. Einer davon wird ein Standard sein. Einer ein Konter. Und einer ein Absatz in einer Zeitung, die lebendig bleibt, solange sie geschrieben wird.

Endspurt

SamiNo fĂŒr Frankreich am 25.11.2025, 08:49

Vier ZATs bis zum Zielstrich und die Liga atmet in kurzen ZĂŒgen. ZAT 7 hat die RĂŒckrunde eröffnet: oben ein Spitzenreiter, der das Stolpern in StabilitĂ€t ĂŒbersetzt; dahinter ein Bremsweg, der kĂŒrzer wird; daneben ein Pokal, der seine Finalisten gefunden hat; und am Horizont die ersten Scheinwerfer des Coupe de la Ligue...

An der Spitze hĂ€lt Valenciennes die Hand ruhig am Lenkrad. Zwei klare Heimsiege, zwei AuswĂ€rtsdellen: 3:0 gegen Monaco, 0:1 in Lens, 2:4 in Guingamp, 3:0 gegen Auxerre. Sechs Punkte, ein „weiter so“ ohne Parfum, dafĂŒr mit Substanz: 52 ZĂ€hler, TabellenfĂŒhrung verteidigt. Wer noch auf den großen Einbruch wartete, wartet vorerst weiter.
Das GerĂ€usch der Woche kommt aus Bretagne. EA Guingamp hat den ZAT durchgepflĂŒgt: 1:0 gegen ASSE, 3:2 in Monaco, 4:2 gegen Valenciennes, 4:1 in Lens. Machen zwölf Punkte und einen Raketenstart auf Platz zwei (50). Nicht schönheitsverliebt, sondern entschlossen; ein Team, das Timing und Mut synchronisiert.
Stade Rennais bleibt zu Hause Oper und auswÀrts Baustelle. 5:0 gegen Lens, 0:1 in Kaysersberg, 5:0 gegen Bastia, 0:1 in Lille. Sechs Punkte, ein makelloser Heimatepos, der weiter trÀgt (14/14 daheim), aber die Tabelle zwingt: Rang drei (48), der Blick nach oben bleibt offen, der nach hinten auch.
Lille ist zurĂŒck in der Spur, weil es auswĂ€rts endlich einen Puls findet: 0:3 in Auxerre, 1:0 gegen Lyon, 4:3 bei PSG, 1:0 gegen Rennais: Neun Punkte, Platz vier (48) und, wichtiger als die Zahl, ein AuswĂ€rtssieg, der mehr ist als eine Korrektur in der Statistik. Terrormopps „neue Philosophie“? Sie funktioniert, wenn der Plan die Straße trifft.
S. RĂ©unis Kaysersberg sammelt leise, aber konstant: 0:2 in Paris, 1:0 gegen Rennes, 1:0 gegen Lens, 0:1 in Bastia. Sechs Punkte, Rang fĂŒnf (46). ASSE im gleichen Takt (Niederlage in Guingamp, Siege gegen Auxerre und PSG, Niederlage in Lyon) auf Platz sechs (45). Bastia gewinnt die engen KĂ€mpfe daheim, verliert breit auswĂ€rts – ebenfalls sechs Punkte, Rang sieben (45), das Titelverteidiger-Echo ist da, die Tiefe noch nicht.
PSG erlebt die Paris-Paradoxie in vier Akten: 2:0 gegen Kaysersberg, 0:4 in Bastia, 3:4 gegen Lille, 0:1 in Guingamp. Drei Punkte, Rang acht (43) und die Frage, ob das Metronom wieder Takt findet. Lyon holt sechs (Bastia, ASSE besiegt, sonst zwei DĂ€mpfer), Lens nur drei. Der Derbysieg gegen VAFC war laut, der Rest leise. Unten bleibt es grau: Monaco und Auxerre gewinnen immerhin je zweimal, aber sie bleiben gefangen in der Arithmetik – 24 und 19 Punkte sind ein steiler Berg in vier Wochen.

Im Coupe de France ist die Dramaturgie gesetzt: EA Guingamp eliminiert Stade Rennais mit 1:0 und 0:0. Knapper geht’s kaum, klarer auch nicht. SC Bastia wirft Valenciennes raus (1:0, 1:1) und bringt das Double-Narrativ zurĂŒck auf den Tisch. Das Finale lautet: Guingamp (TK 0,8) vs. Bastia (TK 2,0). Bretagne gegen Korsika – Stahl auf Salz.
Und wĂ€hrend der Pokal seinen letzten Vorhang probt, hebt am Sonntag der Coupe de la Ligue die Rampe: Monaco – ASSE, Guingamp – Kaysersberg, Nantes – Bastia, Sochaux – Lens, Lille – Toulouse, PSG – Strasbourg, Rennes – Lyon, Valenciennes – Auxerre. Acht Paarungen, acht kleine Wahrheiten. Wer Tiefe hat, zeigt sie jetzt; wer Ausreden hat, nicht.

International ist die BĂŒhne schmal geworden: Valenciennes ist der letzte Franzose in der Europa-League-K.-o.-Runde und spielt um den Einzug ins Halbfinale. Der Rest ist draußen – was innen zwei Dinge bedeutet: mehr Luft fĂŒr die Liga, mehr Pflicht zur PrĂ€senz. Wenn Europa leiser wird, mĂŒssen die Gazetten lauter werden.

Stefan Raab zĂ€hlt weiter in römischen Lettern und gewinnt daheim in Großbuchstaben; Terrormopp schreibt in Metaphern und trifft endlich auswĂ€rts; Guingamp spricht im PrĂ€sens, Bastia in Untertiteln, Valenciennes in nĂŒchternen Zahlen und genau so erzĂ€hlt sich eine Liga, die noch vier ZATs lang ihre Enden sucht. Die Finalisten stehen, der Ligapokal ruft, die Tabelle brennt ohne zu lodern. Jetzt beginnt die Zeit der kleinen Entscheidungen: ein Eckball mehr, ein Artikel mehr, ein Wechsel frĂŒher. Frankreich lebt vom Ton zwischen den Spielen. Also schreiben wir ihn – und spielen den Rest.

Baguette & Beton: Ein Brief an Frankreich...

SamiNo fĂŒr Frankreich am 17.11.2025, 10:42

... und an alle, die bleiben sollen

Frankreich ist ein GerĂ€usch. Mal wie ein Korken, der knallt, mal wie ein Einkaufswagen auf Kopfsteinpflaster. In Lille riecht die Luft nach Arbeit und warmem Teig, im SĂŒden nach Salz und Geschichten. Zwischen beiden liegt ein langer Mittelstreifen, auf dem man leicht zu schnell fĂ€hrt und trotzdem zu spĂ€t kommt. Manchmal passt alles: Flutlicht, Takt, Timing. Manchmal klirrt eine Kleinigkeit, und der ganze Abend klingt schief. Und doch – oder deswegen – hat dieses Land etwas, das bleibt, wenn die Punktetafel lĂ€ngst dunkel ist.

Frankreich hat zwei Gesichter, die sich nicht streiten, sondern zusammengehören. Da ist die Eleganz. Einfache Muster, die auf dem Rasen plötzlich reich wirken. Und da ist der Widerstand. Portale, die sich zieren, PlÀne, die erst im zweiten Versuch gerade sitzen, Manager, die lieber schreiben als reden und dann doch wieder reden. Hier lernt man, dass ein 1:0 genauso ein Gedicht sein kann wie ein 4:3, wenn der Reim im letzten Absatz sitzt. Und ja: Nicht jeder spricht dieselbe Sprache. Aber die Kabine hat Dialektfreiheit, solange einer das Whiteboard hÀlt.
Es gibt Tage, da ist man „bumsfidel und zu Tode betrĂŒbt“ zugleich. Der Espresso schmeckt, die EinwĂŒrfe nicht; die Statistik glĂ€nzt, der Blick nicht. Man steht im Tunnel und denkt: „Noch zwei Schritte.“ Man macht drei. Vielleicht ist das Frankreich... nicht das Fertige, sondern das, was auf dem Weg dorthin entsteht.
Und doch: Dieses Land lebt von seinen Stimmen. Von Trainern, die die Zeitungen fĂŒllen, die kleinen Reibungen, die großen AbsĂ€tze. Ohne Artikel ist die Liga nur Zahlenmaterial, mit Artikeln ist sie eine Staffel. Bleibt. Schreibt. Streitet – mit Stil. Wer verschwindet, nimmt einen Farbton mit. Wer bleibt, lĂ€sst die Saison leuchten.

Deutschland ist eine sauber gezogene Linie, auch wenn der Stift kratzt. Dort steht die Ordnung an, bevor die Ecken gezĂ€hlt werden. Es gibt ein Timing fĂŒrs Pressing und ein Formular fĂŒr den Freistoß. Alles geht, sofern es protokolliert ist. Manchmal ist das großartig... du weißt, wo wer steht, wenn die 89. Minute die Kehle zuschnĂŒrt. Manchmal ist es eng, man hört den Mut arbeiten und wĂŒnscht ihm eine lĂ€ngere Leine. Aber wenn der Regen quer kommt und die Anzeigetafel kurz flackert, sind sie da: pĂŒnktlich, vorbereitet, unironisch. England ist Flutlicht auf nassem Asphalt. GesĂ€nge wehen um Ecken, an denen keine HĂ€user stehen. Taktisch ist es lĂ€ngst nicht mehr Karo einfach, aber das Herz bleibt lang. Die Insel verkauft die Wucht als Postkarte und bekommt dafĂŒr jeden Sonntag echtes Wetter. Alles kann sich im Minutentakt drehen: Form, Meinung, Nachspielzeit. Und doch hĂ€lt etwas zusammen. Vielleicht die Idee, dass das Spiel zuerst den Zuschauern und erst dann den Tabellen gehört. Es ist laut. Es ist teuer. Und wenn es still wird, wird es heilig. Spanien ist warm und spĂ€t. Spiele beginnen dort, wenn in anderen LĂ€ndern der KĂŒhlschrank schon summt. Alles wirkt technisch, alles klingt nach Gitarre. Aber zwischen „mañana“ und „jetzt“ geht manchmal ein Spielzug verloren, weil er zu schön war, um ihn rechtzeitig zu spielen. Der Kalender schmiegt sich an die Nacht, der Ball an die Sohle. Und doch: Hinter der schönen Linie steht eine Arbeit, die keiner sieht. Wenn du gewinnst, sagen alle „klar“. Wenn du verlierst, sagen alle „zu viel Sonne“. Beides stimmt nicht, und das ist der Witz. Italien ist ein Espresso, der zu kurz aussieht und zu lang wirkt. Ein 1:0, das in der 8. Minute beginnt und in der 98. endet, ohne je zu kippen. Zynisch, sagen die, die hungrig sind. Intelligent, sagen die, die schon gegessen haben. BĂŒrokratie? Sicher. Theater? NatĂŒrlich. Aber am Sonntag ist Oper. Und kein anderes Land versteht so gut, dass eine gute Verteidigung keine Mauer, sondern ein Messer ist. Manchmal schneiden sie sich daran. Meistens nicht.

ZurĂŒck nach Frankreich: Hier bei uns ist der Rasen oft ein Spiegel. Er zeigt, wer wir sind, nicht nur, was wir spielen. Die schönen Seiten kennen wir: die Bögen im Pass, die Geduld im Block, die plötzliche GroßzĂŒgigkeit eines 4:0, das niemand bestellt hat. Die hĂ€sslichen auch: ein Formular, das im Kreis lĂ€uft; ein Plan, der sich nicht entscheiden kann, ob er Plan sein will; ein „gleich“, das zu spĂ€t kommt. Beides ist wahr. Und dazwischen sind wir.

Darum die einfache, unmoderne Bitte: Bleibt. Nicht weil es leicht ist, sondern weil es hier schwer auf die richtige Weise ist. Schreibt. Nicht nur nach Siegen; gerade dann, wenn ein 0:1 mehr sagt als drei Seiten Statistik. Interagiert. Die kleine Spitze im Text, die große Antwort am Wochenende – das ist unser Drama, unsere WĂ€hrung, unser Mehrwert gegenĂŒber jeder stillen Simulation.
Wir brauchen die Alten mit den Runzeln in der Taktiktafel. Wir brauchen die Neuen mit dem Mut, sie zu verwischen. Wir brauchen die, die viel reden, und die, die genau dann reden, wenn es weh tut. Eine Liga lebt nicht von Ergebnissen, sondern von ErzÀhlungen, die Ergebnisse erklÀren oder ihnen widersprechen. Wer schweigt, verliert nicht nur Punkte, sondern Publikum.

Vielleicht ist das die Wahrheit, die wir selten aussprechen: Zwischen Baguette und Beton liegt unser Spiel. Zwischen einem ungelenken Klick im Backend und einem perfekten Laufweg im Strafraum auch. Manchmal klingt der Regen wie Applaus und man weiß nicht, ob man sich verbeugen soll. Vielleicht reicht es, stehen zu bleiben. Und den nĂ€chsten Satz zu schreiben.
Frankreich hat Macken. Frankreich hat Magie. Beides gehört zusammen – wie Heim und AuswĂ€rts, Hin- und RĂŒckrunde, These und Widerrede. Wir sehen uns am Sonntag. Bringt eure Stimmen mit.

Skandal im Coupe de France?

SamiNo fĂŒr Frankreich am 10.11.2025, 10:18

Der fĂŒnfte ZAT hat die Hinrunde in Flammen gesetzt. Alle Trainer standen an der Linie, nur bei AJ Auxerre und AS Monaco blieb die Bank verwaist. In der Liga polierte die Spitze ihre Ambitionen, im Coupe de France drehte die Gruppenphase auf und neben Taktik und Toren rĂŒckte plötzlich auch der Spielplan selbst ins Rampenlicht. Wer clever dosierte, zog Nutzen; wer ĂŒberdrehte, spĂŒrt jetzt Gegenwind. Oder doch nicht?

In der Ligue 1 diktierte Valenciennes erneut das Tempo mit Kantigkeit statt Krach. Ein 3:2 bei Auxerre, ein 3:0 gegen Lyon, nach dem 0:3-DĂ€mpfer in Paris die souverĂ€ne 2:0-Antwort gegen Rennes: neun Punkte, TabellenfĂŒhrung untermauert. Das wirkt abgeklĂ€rt. Kaum Risiko, viel Kontrolle.
Rennes erlebte die komplette GefĂŒhlsskala binnen vier Begegnungen: 5:0 gegen Lille, 0:3 in Saint-Étienne, 4:1 gegen Monaco, 0:2 in Valenciennes. Sechs ZĂ€hler sind solide, aber Stefan Raabs Wochenvorschau traf chirurgisch: zwei Heimfeste, zwei AuswĂ€rtsabbrĂŒche. FĂŒr Platz drei reicht das weiter, doch die Leuchtdichte schwankt.
Bastia stolperte quer durch Frankreich: 0:1 in Kaysersberg, 0:3 in Lens, dann ein befreiendes 4:0 gegen Lille, bevor ASSE mit 3:0 die TĂŒr zuschlug. Drei Punkte sind zu wenig fĂŒr einen Champion im Titelrennen. Die Korsen bleiben mittendrin, mĂŒssen aber das AuswĂ€rtsleck stopfen.
S. RĂ©unis Kaysersberg meldete sich energisch zurĂŒck: 1:0 gegen Bastia, 0:3 in Lille, 1:0 gegen Saint-Étienne, 4:2 in Monaco. Das machen neun Punkte und ein klares Lebenszeichen in der Verfolgerreihe. EA Guingamp war sogar noch gieriger: 3:0 gegen Lens, 4:3 gegen Auxerre, ein 3:3 in Lyon, 1:0 gegen PSG – zehn Punkte, Kompass gen obere TabellenhĂ€lfte.
Paris bleibt die Paradoxie der Saison: 3:2 gegen ASSE, 0:1 bei Monaco, 3:0 gegen Valenciennes, 0:1 in Guingamp. Glanz und Grauen im Zweitakt.
Lille erfĂŒllte Terrormopps eigene Prognose besser als seine Laune: 0:5 in Rennes, 3:0 gegen Kaysersberg, 0:4 in Bastia, 4:3 in Lens – sechs Punkte und, wichtiger, der Bannbrecher: ein AuswĂ€rtssieg. Terrormop zeichnete das AuswĂ€rtsdesaster in dĂŒsteren Farben, der 4:3-Diebstahl in Lens beweist jedoch, dass die Doggen das Gaspedal auch fremd bedienen können. Jetzt ist’s eine Frage der Serie, nicht der Statistik.
Saint-Étienne zeigte den Geoffroy-Guichard-Modus: 3:0 gegen Rennes, 3:0 gegen Bastia. Dazwischen die 2:3-Niederlage in Paris und das 0:1 in Kaysersberg. Machen am Ende ebenfalls sechs ZĂ€hler, aber mit Schwergewichts-Ausrufezeichen. Lens holte sechs Punkte (3:0 gegen Bastia, 4:3 in Auxerre), verlor jedoch die Sechs-Punkte-Spiele gegen Guingamp und Lille. Der Aufwind ist da, die Konstanz noch nicht. Lyon sammelte fĂŒnf ZĂ€hler (1:1 Monaco, 3:3 Guingamp, 4:2 in Auxerre) und bleibt in Schlagdistanz. Monaco (Remis in Lyon, Sieg gegen Paris, danach zwei Niederlagen) und Auxerre (0 Punkte) stehen weiterhin ohne Taktstock im Gegenwind.

Im Coupe de France brannte der 4. ZAT zwei klare Bilder in die Netzhaut:
Gruppe 1: Guingamp marschiert mit 12 Punkten (4/4) voran, Bastia und Lens folgen mit je 6, Lille bei 0. AuffĂ€llig: Guingamp profitierte von zwei Heimspielen am ZAT. Jetzt warten zwei AuswĂ€rtshĂŒrden, und das TK ist kein Wunschbrunnen.
Gruppe 2: Lyon (10 Punkte) fĂŒhrt vor Rennes und Valenciennes (je 6), PSG rettete sich mit einem Remis auf 1 ZĂ€hler. Auch hier galt zuletzt: zwei Heimspiele bei Lyon. Nun folgen zwei AuswĂ€rtsprĂŒfungen.
Und damit zum Elefanten im Raum: Ja, der Spielplangenerator hat in der Gruppenphase stellenweise zwei Heimspiele auf einen ZAT gestapelt und damit Teams auf den ersten Blick bevorteilt, die am nĂ€chsten ZAT nur auswĂ€rts ranmĂŒssen. War das Unvermögen der Trainer oder der SPielplan? Sagen wir es so: Wer sein TK zu Hause verjubelt und auswĂ€rts die Tankanzeige ignoriert, sollte den Spiegel nicht nur dem Algorithmus hinhĂ€ngen. Gleichzeitig gilt: Der Spielleiter hat die Schieflage erkannt und kĂŒnftig wird pro ZAT Heim/AuswĂ€rts strikt ausgeglichen. Und an Lyon und Guingamp ein kleiner Stachel: Nicht jammern, falls es draußen in der K.O.-Phase ungemĂŒtlich wird. Ihr habt euch am warmen Kamin reichlich bedient, jetzt kommt die Rechnung auf der Straße.

Nach fĂŒnf ZATs steht die Dramaturgie: Valenciennes kontrolliert, Bastia ringt um AuswĂ€rtsrhythmus, Rennes schwankt zwischen Partitur und Jam-Session. Dahinter ziehen ASSE, Lille, Paris und ein lauernder Pulk mit. Im Pokal entscheidet der kommende ZAT ĂŒber Halbfinal-Tickets – mit zwei AuswĂ€rtsreisen fĂŒr die bisherigen Tonangeber. Dort trennt sich Planung von Pose: TK rechnen, Kaltblut bewahren, Standards sitzen lassen. NĂ€chsten Sonntag wird abgerechnet. Auf Rasen, nicht im Spielplangenerator.

Alles auf Vollgas

SamiNo fĂŒr Frankreich am 04.11.2025, 08:57

Der vierte ZAT in der Ligue 1 ist gespielt und wĂ€hrend an den Seitenlinien alle Chefs prĂ€sent waren (nur bei AJ Auxerre und AS Monaco blieben die TrainerbĂ€nke leer) drehte die Spitze das Gaspedal auf Anschlag. Dazu meldete sich der Coupe de France mit der Gruppenphase zurĂŒck und verteilte die ersten klaren Fingerzeige. Frankreichs Woche: wenig Zwischentöne, viele Ausrufezeichen.

Die Schlagzeile gehört Valenciennes. Vier Spiele, vier Siege, viermal zu null (3:0 ASSE, 3:2 in Monaco, 4:0 Lens, 4:0 Guingamp). Das ist nicht nur ein perfekter ZAT, das ist eine Machtdemonstration. 12 Punkte spĂ€ter springt VAFC vom siebten auf den ersten Platz (31 Pkt., 38:21 Tore) und setzt eine Marke: frĂŒhes Pressing, gnadenlose Effizienz, null Geschenke.
Im Kielwasser taucht der Meister auf. SC Bastia sammelte neun ZĂ€hler (4:3 in Auxerre, 3:2 gegen Lyon, 0:3 in Paris, 1:0 gegen Rennes) und ist nun Zweiter. Korsischer Pragmatismus statt Korsika-Pathos: drei enge Spiele gewonnen, das eine klare in Paris abgeschĂŒttelt.
FĂŒr Stade Rennais wurde es eine harte Lektion. Nach dem Glanz der Vorwoche gab es diesmal nur drei Punkte: 0:1 in Paris, 0:3 in Lens, 5:0 gegen Kaysersberg, 0:1 in Bastia. In Summe rutscht Rennes auf Rang drei (27 Pkt.). Stefan Raabs Ausblick auf „drei AuswĂ€rtsspiele“ wurde zur selbsterfĂŒllten Warnung. Das Heim-Feuerwerk gegen Kaysersberg hielt die Woche zusammen, mehr nicht.
AS Saint-Étienne fuhr eine Zickzack-Kurve: 0:3 in Valenciennes, 3:0 gegen Guingamp, 0:1 in Auxerre, 3:0 gegen Lyon. Macht sechs Punkte, stabil genug fĂŒr Platz vier. Lille traf exakt den selbstgesteckten Zielwert aus Terrormopps Vorschau: sechs Punkte. Ein bitteres und mit höheren Erwartungen gestecktes 2:3 in Guingamp, 4:0 gegen Auxerre, 0:4 in Lyon, 3:0 gegen Paris. Unterm Strich bleibt Rang fĂŒnf, aber mit verschwendeten Kraftreserven in der Fremde.
PSG bleibt ein Metronom mit Aussetzern: 1:0 gegen Rennes, 3:0 gegen Bastia und dazwischen zwei klare Pleiten (0:5 in Kaysersberg, 0:3 in Lille). Das ergibt ebenfalls sechs Punkte und Platz sechs. S. RĂ©unis Kaysersberg spielte eine Achterbahn (0:3 in Lyon, 5:0 gegen Paris, 0:5 in Rennes, 0:3 in Lens) und fĂ€llt auf Rang sieben zurĂŒck. Diese Extreme kosten Tabelle.
Lyon packte zwei deutliche Heimsiege (3:0 gegen Kaysersberg, 4:0 gegen Lille), verlor aber die beiden AuswĂ€rtsauftritte (2:3 in Bastia, 0:3 bei ASSE). Macht Platz acht und das GefĂŒhl, dass der Schalter noch zu oft in der Kabine bleibt. Guingamp gewann zwei (3:2 Lille, 3:1 Monaco) und verlor zwei (0:3 ASSE, 0:4 VAFC) – Platz neun, Spielraum nach oben.
Der Blick nach unten: RC Lens meldete sich mit einem kernigen ZAT zurĂŒck (4:3 in Monaco, 3:0 gegen Rennes, 0:4 in Valenciennes, 3:0 gegen Kaysersberg) und springt auf Rang zehn. Die Handschrift ist wieder zu sehen. Monaco holt nur einen Punkt (3:3 gegen Auxerre) und rutscht in die Zone (Rang elf), Auxerre fĂ€hrt vier ZĂ€hler ein (Sieg gegen ASSE, Remis in Monaco) und bleibt Zwölfter. Beide Teams weiter ohne Trainer, beide mit zu vielen Löchern im Mittelfeld.

Gruppenstart im Coupe de France mit klaren Kanten
Der dritte Pokal-ZAT war ein Taktstock:
Gruppe 1: Guingamp marschiert mit zwei wuchtigen Siegen (4:1 bei Lille, 4:0 gegen Bastia) auf 6 Punkte, dahinter Bastia und Lens mit je 3, Lille noch bei 0. Deutlicher kann ein Auftakt nicht zeichnen: Wer frĂŒh hoch schießt, muss sein TK noch geschickter dosieren.
Gruppe 2: Lyon dominiert (3:1 in Paris, 3:1 gegen Rennes) und fĂŒhrt mit 6 Punkten. Rennes und Valenciennes dahinter (je 3), PSG noch ohne ZĂ€hler – ein Start, der den Ligagiganten zwickt. Die RĂŒckspiele kommen schnell; wer Bonus und Halbfinal-Ticket will, muss jetzt treffsicher, aber sparsam bleiben.

Die Liga hat einen neuen alten Taktgeber – Valenciennes – und einen alten Verfolger, der wieder ZĂ€hne zeigt – Bastia. Rennes bekommt die ReifeprĂŒfung, Lille bestĂ€tigt sich, Paris ringt mit der Konstanz, Lens lebt, Monaco und Auxerre warten weiterhin auf FĂŒhrung. Am kommenden Sonntag lĂ€dt der 5. ZAT zum nĂ€chsten Stresstest: Rennes gegen Lille riecht nach Stahlbad, Kaysersberg gegen Bastia nach CharakterprĂŒfung, Paris gegen ASSE nach Richtungsentscheidung. Und vorn? Valenciennes muss die Höhe gegen Lyon und Rennes auch im Pokal ertragen. Frankreichs Woche 4 hat die Schrauben angezogen und Woche 5 entscheidet, wer das Werkzeug sauber in der Hand hĂ€lt.

Rennes ĂŒbernimmt, Bastia marschiert – und der Spielplan bekommt seine Ordnung

SamiNo fĂŒr Frankreich am 27.10.2025, 00:12

Der dritte ZAT der Ligue 1 ist gespielt und alle Trainer standen an der Linie. Nur bei AJ Auxerre und AS Monaco blieb es beim Schweigen auf der KommandobrĂŒcke. In der Meisterschaft stiegen neue Taktgeber auf, der Titelverteidiger fand seinen Tritt und in der Coupe de France ist die Qualiphase Geschichte. Ab kommender Woche greift das komplette Feld in den Pokal ein. Frankreich liebt diese Taktwechsel und dieser Sonntag war ein orchestrierter Paukenschlag.

Sportlich setzte Stade Rennais das dickste Ausrufezeichen. Ein 4:0 gegen Spitzenreiter Valenciennes, spĂ€ter ein 3:2 gegen Auxerre und ein 4:0 gegen Lyon. Einzig das 0:1 in Guingamp trĂŒbte den Lauf. Unterm Strich: TabellenfĂŒhrung mit 24 Punkten, 33:17 Tore und das GefĂŒhl, im eigenen Stadion wieder den Taktstock zu halten.
Dahinter zieht S. Réunis Kaysersberg stiller, aber hartnÀckig seine Linie: 4:2 gegen Monaco, 0:5 bei VAFC und dann zweimal 4:0 (gegen Guingamp) und 4:1 (gegen Auxerre). Neun ZÀhler, Rang zwei, ein Team, das im letzten Drittel des Feldes mutig bleibt und im Pressing die Reife gefunden hat.
Die dritte Kraft dieser Woche heißt AS Saint-Étienne. Niederlage auf Korsika (0:1), danach dreimal Feuer: 4:0 gegen Lille, 4:0 gegen Lens, 4:3 gegen Monaco. Das ergibt 21 Punkte, Platz drei und die Erkenntnis, dass der Schalter tatsĂ€chlich existiert, wenn die GrĂŒn-Weißen ihn konsequent umlegen.
OSC Lille lebte die VolatilitĂ€t der Vorwochen, nur diesmal mit klarer Rendite: 4:0 gegen Lens, 0:4 in Saint-Étienne, dann 4:0 gegen Monaco und 4:0 gegen Valenciennes. Drei Siege, eine Delle, Platz vier. Terrormopp schrieb jĂŒngst von „turbulenten Tagen“ und man darf ergĂ€nzen: mit neuer Bodenhaftung im Gegenpressing.
Und der Meister? SC Bastia gewann alle vier: 1:0 gegen ASSE, 4:1 in Monaco, 3:2 gegen Valenciennes, 3:0 gegen Guingamp. Zwölf Punkte am StĂŒck, Rang fĂŒnf. Die Korsen drehen das Gewicht wieder in ihre Richtung. Paris Saint-Germain holte parallel neun ZĂ€hler (3:0 gegen EAG, 0:1 bei Auxerre, 3:0 gegen Lyon, 4:3 in Lens) und klettert auf 21 Punkte. FĂŒr Valenciennes war es dagegen der ZAT der Warnlampen: Nach dem furiosen 5:0 gegen Kaysersberg folgten Niederlagen in Bastia und Lille. Die Spitze ist weg, die Messlatte bleibt.
Lens, inzwischen wieder mit Matthias fest am Rand, gewann stark gegen Lyon, verlor klar in Lille und Saint-Étienne und stolperte in einem wilden 3:4 gegen PSG. Lyon selbst: 4:2 gegen Auxerre, danach dreimal zu null geschlagen. Das ist mehr als nur Ergebnispech, das ist ein kleiner Systembruch. Monaco mit vier Niederlagen in vier Spielen zeigt, wie schmerzhaft FĂŒhrungslosigkeit sein kann. Auxerre holte zumindest den Heimsieg gegen PSG, doch die Basis bleibt brĂŒchig.

Trainerstimmen & Klartext
Ben hat seinen Abschied aus Kaysersberg zum Saisonende angekĂŒndigt und die Mannschaft antwortete auf dem Feld. Es wirkt, als wĂŒrde der Klub die letzten Kapitel nicht vertrödeln, sondern aufschlagen.
Stefan Raab ordnete Rennes’ Start als „besser, aber jung“ ein. Die Tabelle konterte prompt mit der Spitze.
Und Terrormopp? Die Frage zum fehlerhaften Spielplan ist berechtigt. Hier der offizielle Stand aus der Ligaleitung: Die Paarungen waren intern bereits final, die Ansetzungszeitpunkte jedoch noch nicht fĂŒr alle Runden bestĂ€tigt. In diesem Zwischenstand hat das Portal automatisiert eine veraltete Version ausgespielt. Das ist inzwischen korrigiert; der korrekte Spielplan ist live.

Hinweis fĂŒr alle: Auf den Vereinsseiten lĂ€sst sich der Plan aktuell nicht vollstĂ€ndig darstellen. Die ungerade Anzahl an ZATs triggert einen bekannten (?) Torrausch-Portal-Bug. Den kompletten Spielplan mit allen 44 Spieltagen seht ihr zuverlĂ€ssig auf der Ligaseite unter „Spielplan“. Danke fĂŒr den Fingerzeig und weiter im Takt.

Coupe de France: Quali durch, Gruppen startklar
Die Vierer-Qualigruppe hat geliefert: EA Guingamp schließt mit 10 Punkten vor Stade Rennais (9) und AS Saint-Étienne (9), Kaysersberg (7) folgt dahinter. Jetzt beginnt die Gruppenphase – zwei Gruppen, je vier Teams, Platz 1 und 2 ziehen ins Halbfinale ein.

Wichtig fĂŒr alle Taktiker: Das TK ist auf 16 gesetzt, Heimtore kosten 0,8, AuswĂ€rtstore 1,0. Und das TK muss bis zum Finale reichen, im Halbfinale wird nicht aufgefĂŒllt. Gruppensieger erhalten einen Bonus von 0,8 TK.
Der Auftakt beginnt kommende Woche; wer zu frĂŒh verbrennt, fehlt zum Ende die Kohle.


Europa – Zwischenstand mit Kanten
Die Königsklasse verabschiedet unsere Vertreter schmerzhaft: PSG und Bastia beenden ihre Gruppen als Letzte und fallen in die Europa League. Die Konsequenz: Dort wird es französisch laut. Valenciennes qualifiziert sich als Gruppensieger, Lille und Lens als Zweite: gute Startblöcke fĂŒr die zweite Gruppenphase. In der Conference League blieb Lyon als Gruppensieger stabil, Auxerre und Rennes stĂŒrzten heraus. Die Mahnung bleibt: Wer im Herbst patzt, rennt im Dezember hinter Körben und Koeffizienten her.

Ausblick
Der 4. ZAT bringt die nĂ€chsten PrĂŒfsteine: Paris – Rennes als Momentaufnahme der Spitze; Valenciennes – Saint-Étienne als Robustheitstest; Bastia – Lyon mit dem Fragezeichen, ob die Korsen den Punch konservieren; Lille – Guingamp als Duell der Kaderbreite; Kaysersberg – PSG mitten im Spannungsfeld; dazu ein Trainerduell-Gipfelchen in Lens – Rennes und die großen Linien Monaco – VAFC, Bastia – Rennes spĂ€ter am Abend. Parallel startet die Pokal-Gruppenphase – wer dort clever mit TK haushaltet, spart sich im Halbfinale das Zittern.
Frankreichs Saison hat ihren Puls gefunden. Jetzt geht es um Dosierung: clever rotieren, im Pokal zĂ€hlen, in Europa nachlegen und am Sonntag pĂŒnktlich liefern. Der Rest ist Rasen.

Bitte pĂŒnktlich nĂ€hen

SamiNo fĂŒr Frankreich am 20.10.2025, 09:52

Der zweite ZAT hat die OrientierungslĂ€ufe der Auftaktwoche in einen echten Sprint verwandelt. Die Tabelle zog sich in die LĂ€nge, die Nerven in die Breite. Matthias kehrte nach seinem Aussetzer zurĂŒck an die Bank von RC Lens, wĂ€hrend AS Monaco und AJ Auxerre weiterhin trainerlos durchs Dickicht marschieren. Parallel hob der Coupe de France an... noch ein Takt, noch ein Taktiktest. Und ĂŒber allem die Frage: Wer kann das Tempo halten, wenn die Liga in Wellen schlĂ€gt?

Ligue 1: Die Kunst des Gleichlaufs
Oben macht Valenciennes die Klammer um diesen ZAT: 2:1 bei Guingamp, 3:1 gegen Auxerre, eine scharfe 2:3-Korrektur in Lyon, dann das 3:0 gegen Paris: neun Punkte, Platz eins, und vor allem das GefĂŒhl, in engen Spielen die Uhr stellen zu können. Hinter VAFC schiebt sich Stade Rennais auf Rang zwei; das 4:0 gegen den Meister war ein Paukenschlag, der 0:5-RĂŒckprall in Lille die kalte Dusche, ehe ein 4:2 gegen ASSE und das 4:3 in Monaco die Tonspur wieder geradezogen. Rennes ist maximal laut, die Kunst jedoch wird sein, den Bass zu halten, wenn die Höhen nicht sitzen.
Der ZAT der Schwankungen gehört Guingamp (jetzt Dritter): 1:2 gegen VAFC, 3:3 in Lens, 3:2 in Auxerre, 4:0 gegen Lyon. Erst stolpern, dann stapfen. S. RĂ©unis Kaysersberg bleibt ein Pendel auf Speed: 4:3 gegen Lens, 0:3 in Bastia, 4:0 gegen Lille, 0:3 in Saint-Étienne – Ergebnisberg und Ergebnistal in vier Akten, trotzdem Rang vier. Monaco hĂ€lt sich als Coach-loser Aufsteiger wacker (Sieg in Auxerre, Sieg gegen Lyon, klare Niederlagen in Paris und gegen Rennes) und bleibt im Europakreis.
Lyon wirkt zweigeteilt: Ehre, wem Ehre gebĂŒhrt fĂŒr das 3:2 gegen Valenciennes; aber 0:1 in Monaco und 0:4 in Guingamp zeigen, wie dĂŒnn die Decke ist, wenn der Motor kalt bleibt. Saint-Étienne teilt die Punkte in dicken Blöcken aus: 3:0 gegen Paris, 0:3 in Rennes, 3:0 gegen Kaysersberg ubd Paris taumelt zwischen Scheinwerfer und Schatten: 3:0 gegen Lille, 0:3 in Saint-Étienne, 3:0 gegen Monaco, 0:3 in Valenciennes... als hĂ€tte jemand einen Drei-Tore-Schalter installiert.
Lille tanzt mit Stollen auf Glas: eine schmerzhafte 0:3-Erinnerung in Paris, ein brutales 5:0 gegen Rennes, dann ein 0:4 in Kaysersberg und zum Schluss ein 5:0 gegen Bastia. T
errormopp kĂŒndigte „turbulente Tage“ an, geliefert wurde eine Achterbahn mit TÜV-Siegel. Der Seitenhieb gegen den „Dorfverein“ Kaysersberg blieb ohne Effekt: Wer „Dorf“ sagt und vier StĂŒck kassiert, sollte zumindest beim nĂ€chsten Mal die Heugabeln am zweiten Pfosten verteidigen. Stiche setzen? Gern. Aber bitte pĂŒnktlich nĂ€hen.
Der Meister stolperte: 0:4 in Rennes, 3:0 gegen Kaysersberg, 2:3 gegen das wieder erschienene Lens, 0:5 in Lille. Ungewohnte Schlagseite, Rang zehn. Claudino kennt die langen Saisons; aber wer Titel verteidigen will, darf sich die Vollbremsungen nicht stapeln.
Der RC Lens wiederum wirkt wie frisch entstaubt: 3:4 in Kaysersberg, 3:3 gegen Guingamp, 3:2 in Bastia, 3:1 gegen Auxerre: sieben ZAT-Punkte und endlich wieder Fuß auf Rasen statt nur Schatten auf Spielbericht.
Auxerre bleibt ohne Dirigent in der AbwĂ€rtsspirale: vier Spiele, vier Niederlagen, drei Tore – der Kader blitzt, doch das Licht bleibt aus.

CdF startet
Im Coupe de France hat Gruppe 1 sofort Pfeffer gefressen: ASSE fĂŒhrt nach drei Spieltagen, Kaysersberg und Guingamp lauern punktgleich, Rennes hat trotz eines 5:0 zum Abschluss Druck im Nacken. Der zweite ZAT bringt die RĂŒckspiele praktisch im Sprint; wer Defensive und Dosierung verwechselt, fĂ€llt aus dem Takt.

Europa, die Wunde
Champions League: Paris und Bastia jeweils bei 6 Punkten nach vier Runden, also nominell im Rennen. Aber die Art und Weise knirscht: 1:5 in Kerkrade, 0:4 in Eupen...
Europa League: Lens hat die NRM-Delle im RĂŒckspiegel, aber 7 Punkte aus sechs Spielen sind in dieser Gruppe eher Notiz als Nachricht. Lille kommt mit 9 ZĂ€hlern ins zweite Drittel – ordentlich, doch wer zweimal 0:5 in der Ligue 1 erlebt, sollte die europĂ€ische Restverteidigung doppelt zĂ€hlen.
Conference League: Rennes liefert ein zackiges 5:0, Lyon fĂŒhrt seine Gruppe und darf sich dafĂŒr auf die Schulter klopfen. Auxerre, ohne Trainer, gewinnt wenigstens einmal – aber insgesamt ist das französische Auslandsexamen nach wie vor „durchschnittlich bis ungenĂŒgend“.

Die neue Tabelle erzĂ€hlt vom Zugpferd Valenciennes, vom aufheulenden Rennes, von einer breiten Verfolgerlinie und einem Meister, der sich schĂŒtteln muss. Matthias' RĂŒckkehr macht Lens sofort lebendiger, Monaco trotzt der Chef-LĂŒcke, Auxerre taumelt weiter. Der kommende ZAT hat Biss: Rennes gegen Valenciennes ist die Wahrheit in Großaufnahme; Bastia gegen ASSE ist ein Charaktertest; Lille gegen Lens riecht nach Kohle, Stahl und Stollen; Paris gegen Guingamp nach Erkenntnisgewinn; Kaysersberg gegen Monaco nach Ringen um Reife. Frankreich hat Fahrt aufgenommen. Jetzt braucht es Konstanz – auf heimischem Rasen und in Europa. Wer reden will, soll schreiben; wer Titel will, soll liefern.

Fanfaren und fauler Ton

SamiNo fĂŒr Frankreich am 12.10.2025, 20:27

Die Ligue 1 hat den Vorhang gelĂŒftet und schon nach vier Spieltagen ist klar: Das Tempo stimmt, die Dramaturgie auch... Nur nicht ĂŒberall die Disziplin. Der erste ZAT brachte spĂŒrbar neue Energie, zwei trainerlose Schwergewichte, einen alten Meister mit klarer Ansage, einen Lautsprecher aus Lille und leider auch ein DĂ©jĂ -vu aus Lens. Frankreich liebt seine Geschichten und diese hier beginnt mit Pfeifen, Applaus und einem vernehmlichen Raunen.

Sportlich sortierte sich das Feld erstaunlich schnell: Valenciennes (7 Punkte, 7:3 Tore) schiebt sich an die Ligaspitze. Der 4:0-Auftaktsieg gegen Lille war eine Visitenkarte mit Gravur, das 3:0 gegen Monaco ein taktisches Statement. Dazwischen stand die 0:3-Antwort von Saint-Étienne, die zeigt: Diese Tabelle ist jung, aber nicht naiv. Gleichauf mit VAFC liegt Lyon (7 Punkte). Ein 2:1 gegen Rennes, ein 1:0 gegen Bastia, ein wilder 2:3-Ritt in Lille: fubinis Team spielt frĂŒh mit offenem Visier und lĂ€sst erkennen, warum es in Europa gern den Dirigentenstab schwingt.
AuffĂ€llig stark der Aufsteiger AS Monaco (7 Punkte), obwohl trainerlos: 3:0 gegen Saint-Étienne , 1:0 gegen Guingamp – dazwischen die klare 0:3-Lehrstunde bei Valenciennes. Das ist wenig Glamour, viel Ordnung. S. RĂ©unis Kaysersberg (ebenfalls 7 Punkte) startete frech: 4:2 in Auxerre , 2:2 gegen Lyon, 2:1 gegen Rennes und zwischendurch die 0:3-Kante in Paris. Dass das Elsass oben mitlĂ€uft, ist kein Zufall, sondern Geometrie: kurze Wege, klare PĂ€sse, gute Standards.
Rennes (6 Punkte, 10:4 Tore) liefert Extreme: ein 4:0 gegen PSG, ein 4:0 gegen das nicht antretende Lens, davor das 1:2 in Lyon, danach das 1:2 bei Kaysersberg. Stefan Raab hat den LautstĂ€rkeregler gefunden und jetzt braucht es die richtige Frequenz. Bastia (6 Punkte) bekam zum Start ein 0:1 in Guingamp serviert, antwortete 2:1 in großer Reife gegen Auxerre, verlor 0:1 in Lyon und setzte zum Schluss ein 4:0-Ausrufezeichen gegen PSG. Claudinos Frage „Der beste SCB, den es je gab?“ ist nach diesem ZAT mindestens legitim. Die Korsen haben schon wieder diesen Blick, der Spiele entscheidet, bevor sie beginnen.
PSG (6 Punkte) hĂŒpft zwischen Schaulaufen und Stolpern: ein vermutlich kampfloser 3:0-Sieg gegen das fehlende Lens, 0:4 in Rennes, 3:0 gegen Kaysersberg, 0:4 in Bastia – El Pablo wird die Balance zwischen mutigem Anlaufen und Restverteidigung neu kalibrieren mĂŒssen. Guingamp (6 Punkte) siegt schmal, aber zielgenau: 1:0 gegen Bastia, 1:0 gegen ASSE. Zwei Niederlagen spĂ€ter bleibt zumindest das Fundament. Saint-Étienne (6 Punkte) wirkt nach der Monaco-Ohrfeige schnell gereizt und genau das tat gut: 3:0 gegen Valenciennes, 3:0 gegen Auxerre.
Lille (6 Punkte) lebt bereits die ganze Bandbreite der Doggen: 0:4 in Valenciennes, 1:0 gegen Guingamp, 0:2 in Auxerre, 3:2 gegen Lyon. Terrormopp wollte „erstmal nicht absteigen“ und nach Woche eins ist das Ziel weder zu klein noch zu groß. Auxerre (3 Punkte) bleibt ohne Chef an der Linie volatil: 2:4 gegen Kaysersberg, 1:2 in Bastia, 2:0 gegen Lille, 0:3 in Saint-Étienne. QualitĂ€t blitzt auf, aber ohne Taktstock wird aus Musik schnell GerĂ€usch.
Und dann RC Lens. Matthias tritt nicht an... wieder. Wie am letzten ZAT der Vorsaison, als der Klub zwischen Titelkampf und Pokalfinale die Uhr vergaß, blieb die Mannschaft diesmal gleich mehrfach allein im Tunnel stehen. Ergebnis: null geschossene Tore, zwei ZĂ€hler aus Standbildern und jede Menge KopfschĂŒtteln. In einer Liga, die 44 Spieltage lang ihre Widerstandskraft feiert, ist das der falsche Ton. Wer mitspielen will, muss erscheinen. Punkt.
Terrormopp schrieb vor dem Start von einem „motivierten Ligaleiter“ und nannte ihn, halb spöttisch, „Mini-Napoleon“. Netter Versuch. Die neue Taktung sorgt vor allem dafĂŒr, dass Spiele rechtzeitig angepfiffen werden und Punkte auf dem Rasen entschieden werden... nicht im Leerlauf. Wer pĂŒnktlich ist, merkt das gar nicht. Wer nicht, bekommt es zu spĂŒren.
Claudino dagegen blickte selbstbewusst, aber geerdet auf Bastias Double-Saison und die historisch schwierige Titelverteidigung. Nach diesem 4:0 gegen Paris ist klar: Wenn Bastia einbricht, dann sicher nicht an Ehrfurcht.
In der Champions League steht Bastia nach 0:1 in Vaduz und 3:0 gegen Barry Town mit 3 Punkten ordentlich da: alles offen, alles eng. PSG mit demselben Konto (3:4 in Bukarest, 2:0 gegen Kilkenny) wirkt Àhnlich stabil, aber noch nicht stabil genug.
Die Europa League ist gemischt und genau das ist das Problem. Valenciennes wirkt europĂ€isch sogar noch entschlossener (4:0 gegen Lyngby, 0:1 bei Sligo, 4:0 gegen PAOK). Lille stolpert (0:5 bei Cracovia, 1:0 gegen Twente, 0:1 in Freiburg). Lens – erneut NRM – zieht die Stirn in Falten: Null Tore, ein Punkt, ein Imageschaden.
In der Conference League liefert Lyon vorbildlich (1:0 gegen Köln, 2:0 in Istanbul). Rennes gleicht die 1:4-Startniederlage in Barcelona mit einem 4:0 daheim aus – akzeptabel. Auxerre ohne Trainer kassiert zwei knappe Pleiten – nicht tragisch, aber in Summe fatal fĂŒr die FĂŒnfjahreswertung. Frankreich ist gerade erst auf Rang vier geklettert; wer mit Nichtantreten, halben Auftritten und schwachen Gruppenstarts hantiert, sĂ€gt genau an diesem Ast. Also, Messieurs: EuropĂ€ische Abende sind kein Bonusprogramm, sondern Pflichtveranstaltungen.

Ein erster ZAT, der Lust macht: Ein Aufsteiger, der nicht wackelt; ein Meister, der wieder zubeißt; ein Valenciennes, das die Anzeigetafel beherrscht; ein Lyon, das zĂŒndet – und leider ein Lens, das zu oft im Off bleibt. Die Liga hat ihre ErzĂ€hlung gefunden, Europa die Richtung vorgegeben. Jetzt braucht es Konsequenz: auflaufen, abliefern, auf dem Kontinent Punkte sammeln. NĂ€chste Woche schauen wir wieder auf vier frische Akte und darauf, wer seine Worte in Taten ĂŒbersetzt. Bis dahin gilt: Wer Stiche setzt, sollte pĂŒnktlich NĂ€hen können.

Saisonvorschau 2025-3: Frankreich atmet wieder Fußball

SamiNo fĂŒr Frankreich am 01.10.2025, 12:52

Die Sommerhitze weicht, die Stadien öffnen ihre Pforten und Frankreich macht sich bereit fĂŒr eine Saison, die mehr erinnert an einen epischen Roman als an ein nĂŒchternes Tabellenwerk. 44 Spieltage, jeder gegen jeden gleich viermal, zwei Absteiger, dazu die Jagd auf StartplĂ€tze fĂŒr Champions League, Europa League und Conference League: Die BĂŒhne ist groß, die Rollen sind verteilt... vorerst. Offiziell sind wir noch vor dem ersten Anpfiff der Saison 2025-3; inoffiziell tragen die Schatten der Vorsaison und die GerĂŒchte aus dem Sommer bereits schwer. Frankreich schickt SC Bastia und Paris Saint-Germain in die Königsklasse, Lens, Lille und Valenciennes in die Europa League, wĂ€hrend Auxerre, Lyon und Rennes die Conference League beleben. Und in der FĂŒnfjahreswertung ist man zuletzt auf Rang vier geklettert. Ein Signal an den Kontinent: Rechnet mit uns.

Beginnen wir mit dem TiteltrĂ€ger: SC Bastia. Claudino, seit 2007 Insel-Konstante, hat in der vergangenen Spielzeit das Double geholt: Meisterschaft und Coupe de France. Zwölf große TrophĂ€en zieren inzwischen seine Ära (5× Ligue 1, 5× Coupe de France, 2× Coupe de la Ligue), und die Erinnerung an den Champions-League-Triumph 2009-1 ist in Bastia keine Nostalgie, sondern Verpflichtung. In den letzten vier Spieltagen der Vorsaison spielte der Meister reif: Risiko dosiert, Rhythmus kontrolliert, genau die Mischung, die Titel verteidigt. Dass Claudino nun wieder europĂ€isch auf großer BĂŒhne tanzt, schraubt die Erwartungskurve auf der Insel noch höher.
Paris Saint-Germain mit El Pablo startet in die 13. gemeinsame Saison – erstaunlich, wie lange man in der Vergangenheit zwischen Mittelfeld und Hoffnung pendelte. Doch 2025-2 brachte Platz zwei und eine neue Ernsthaftigkeit. Auf der Zielgeraden gewann Paris die entscheidenden ZweikĂ€mpfe, wĂ€hrend direkte Rivalen patzten. Wer die Pariser unterschĂ€tzt, hat die Lektionen des FrĂŒhjahrs nicht gesehen: weniger Glanz, mehr Substanz.
Valenciennes unter Bill1975 ist der Dauerbrenner im Nordosten. Seit 2012 in Personalunion, zehn TrophĂ€en schwer (3× Coupe de France, 4× Coupe de la Ligue, 3× Ligue 1). Der letzte Ligatitel liegt allerdings 21 Saisons zurĂŒck. In Europa trug der Conference-League-Halbfinaleinzug den altbekannten Valenciennes-Stempel: strukturiert, hartnĂ€ckig, nie satt. Auf den finalen vier Runden der Vorsaison hielt man den Meterstab an sich selbst – nicht alles war brillant, aber entscheidend oft genĂŒgte ein funktionierender Plan.
RC Lens mit Matthias – seit 2016 – wirkt wie ein Labor fĂŒr StabilitĂ€t und Mut. Acht Titel insgesamt, der letzte Ligethron stammt aus 2022-1, und 2025-1 holte Lens die Coupe de la Ligue. In der vergangenen Saison musste man Bastia und Paris den Vortritt lassen; das Finish wirkte schwer, die Energie leicht zerrissen. Und dennoch: Man tritt wieder mit internationaler Perspektive an. Ein Team, das im Herbst schnell Temperatur bekommt.
Apropos Ligapokal: AJ Auxerre gewann in der letzten Spielzeit den Coupe de la Ligue im Finale gegen Lens – ein Schlusspunkt, der zugleich ein Abschied war. Der langjĂ€hrige Architekt SamiNo verabschiedet sich Richtung Eintracht Frankfurt; neun Titel seit 2020-2 und ein Champions-League-Finale stehen als VermĂ€chtnis. Auxerre ist nun trainerlos – ein Schwergewicht ohne Dirigent. Der Kader hat QualitĂ€t, die Frage ist Timing: Wie schnell kommt Struktur in die Wochen ohne Kompass?
In Lille regiert Terrormopp seit 2021-3. Nicht nur erfolgreich (6× Coupe de France, 1× Coupe de la Ligue, 1× Ligue 1), sondern auch ein Trainer, den man nie im Standgas erwischt. Das Vorjahr blieb hinter den Erwartungen, in Europa spielte man lang und laut, im Inland hakte die Taktung. Zuletzt wurden Stimmen laut, Terrormopp schaue sich um. Ob Wunschdenken der Konkurrenz oder tatsĂ€chliches Flimmern am Horizont: Lille bleibt ein Klub, der jeden Wettbewerb ernst nimmt. Und niemand will den Doggen mit frisch gewetzter Klinge am zweiten Spieltag begegnen.
Bei Olympique Lyon hat fubini nach der Meisterkrönung in seiner zweiten Saison einen Kurs zwischen Neuanfang und Normalform gefunden. Zu viel QualitĂ€t fĂŒr Mittelmaß, zu wenig Konstanz fĂŒr das ganz große Wort, so die jĂŒngste Diagnose. Diese Saison fordert ein Lyon, das wieder schneller entscheidet, öfter presst, frĂŒher fĂŒhrt.
AS Saint-Étienne unter pepe33 tritt in Saison fĂŒnf an. Nach dem Cup-Erfolg einst mit Paris FC blieb es in Saint-Étienne oft bei soliden Platzierungen. Die grĂŒne Frage lautet: Rhythmus. Wenn der Coach seine NRMs in den Griff bekommt, kann ASSE mehr als nur Kulisse sein.
Stade Rennais und Stefan Raab – ebenfalls seit 2007 – sind ein Kapitel fĂŒr Liebhaber der langen Linie. Ein Meistertitel 2024-1, dazu vier Ligapokale und drei Pokalsiege... die Historie schmeckt nach Arbeit und Ertrag. Rennes in Europa, das ist oft unprĂ€tentiös und wirkungsvoll: kein Feuilleton-Favorit, aber das Team, das am Donnerstagabend auswĂ€rts 1:0 gewinnt.
S. RĂ©unis Kaysersberg mit Ben (seit 2023-1) hat Frankreichs Lernkurve angenommen: kein Titel bisher, beste Platzierung Rang fĂŒnf und doch wirkt der Klub wie ein Pendel, das Jahr fĂŒr Jahr weiter ausschwingt. Wer nach einem Geheimtipp sucht, findet ihn nicht selten im Elsass.
EA Guingamp mit Alec Guiness entging knapp dem Fall in die Tiefe. Davor hat Guiness andernorts (Nantes) TrophĂ€en gesammelt; hier gilt es, die Stille zu beenden und wieder Schlagzeilen zu schreiben, die nicht „Abstiegskampf“ lauten.
Neu im Oberhaus: AS Monaco. Geschichte, Glanz und die Erwartung, dass ein traditionsreicher Klub auch ohne festen Übungsleiter funktioniert... zumindest eine Weile. Der Aufstieg ist da, die Zukunft offen.FC Sochaux hingegen ist abgestiegen; die letzten vier Spieltage der Vorsaison fĂŒhlten sich wie ein sanftes Auslaufen an: zu wenig Biss, zu spĂ€t das Feuer.
Die nackten Erinnerungen an die Abschlusstabelle unterstreichen den Ton: Bastia vor PSG, Valenciennes, Lens, Lille, Auxerre. Dahinter ein dichtes Feld, in dem Nuancen ĂŒber Europa entschieden. Und all das unter der besonderen Dramaturgie dieser Liga: vier Duelle pro Gegner, 44 Chancen, Fehler zu korrigieren oder sie zu vervielfachen.

Vorhang auf fĂŒr 2025-3. Bastia startet als Champion und Taktgeber, PSG als geduldiger JĂ€ger, Valenciennes und Lens als erfahrener Widerpart. Lille sucht den nĂ€chsten Tritt, Lyon die alte SchĂ€rfe, Auxerre den neuen Kompass. Monaco bringt Geschichte, Guingamp eine Wette, Rennes die Gewohnheit, Kaysersberg den Plan. Zwei werden fallen, viele werden trĂ€umen. Und wir begleiten das Spektakel hier Woche fĂŒr Woche - rĂŒckblickend auf die jeweils letzten vier Spieltage, mit Blick fĂŒr das große Ganze. Trainer, die ihre Sicht teilen möchten: Diese Kolumne hat immer Platz fĂŒr Gegenreden, Innenansichten und Taktiktafeln. Frankreich ist bereit. Seid ihr es auch?

SamiNo fĂŒr Frankreich am 01.10.2025, 12:52

SamiNo fĂŒr Frankreich am 01.10.2025, 12:52