Der wahre Skandal: Doggen statt Drogen in Auxerre!
Nachdem Terrormopp die Schlagzeilen mit seinen wilden Behauptungen aus Lille in Umlauf brachte, stellte sich heraus, dass der vermeintliche Drogen-Skandal in Auxerre gar nicht existiere – vielmehr drehte sich alles um einen absurd inszenierten Doggenmissbrauch.
Auxerre Joyeux Animaux (Anm. d. Red.: zu Deutsch „Auxerre Fröhliche Tiere“), abgekürzt „AJA“ und legendärer Tierzirkus der Stadt, stand plötzlich im Rampenlicht. Hinter den funkelnden Zelten und glitzernden Attraktionen regierte niemand Geringerer als Jean-Pierre, SamiNos stets loyaler, wenn auch verpeilter Assistenztrainer. Vor zwei Wochen, als AJ Auxerre den OSC Lille mit einem fulminanten 6:0 bezwang, konnte Jean-Pierre sich ein Grinsen kaum verkneifen. Sein einäugiger Zwillingsbruder – der Küchenchef bei OSC Lille, bekannt unter dem augenzwinkernden Spitznamen „Seulœil“ – hatte prompt eine Dogge aus dem Gegnerlager mitgebracht. Diese Hundedame, die zunächst als harmloses Zirkusmaskottchen geplant war, entpuppte sich bald als eine regelrechte Hochleistungsmaschine – allerdings ganz anders als die überdrehten Spieler, von denen Lille berichtete.
In seinem Büro sitzt SamiNo und lässt die Nachrichten Revue passieren. „Seh ich aus wie ein elender Junkie?“, denkt er bitter-schmunzelnd, „Ich stehe hier mit einem makellosen Gewissen – und bin bereit, mich jeder Drogenprobe zu unterziehen. Aber dieser ganze Zirkuskram war doch nur ein weiterer Versuch, von ihren eigenen Problemen abzulenken!“
Während sich die Gerüchteküche in Lille weiter erhitzt – angeblich gespeist von einem Netzwerk aus assistierenden Köchen, einer Putzfrau (deren intime Beziehung zum Lille-Coach für extra Würze sorgt) und Terrormopp selbst – zeigt sich, dass die Information auf dem Weg von „Seulœil“ bis in die feinsäuberlich inszenierten Reportagen ein wenig zu sehr abgewandelt worden war. Die Spielleitung sah sich deshalb keiner Intervention genötigt, denn SamiNo stand fest zu seiner Linie: „Ich bin zur Drogenprobe bereit – nicht, weil ich etwas zu verbergen habe, sondern weil mein Gewissen absolut rein ist!“
Diese grandiose Parallele zu längst vergangenen Skandalen erinnerte mehr an verquere Fußnoten der Fußballgeschichte als an eine aktuelle Krise.
Indessen brodelte in der Ligue 1 der Unmut über die ständig rotierenden Trainerposten. Kaum ein neuer Coach als der Letzte hielt in den letzten Wochen der Ligue 1 aus – ein offenkundiger Hinweis auf mutmaßliche Spielmanipulationen? Wahrscheinlich war der eigentliche Plan nicht, Auxerre zum Erfolg zu führen, sondern die Machtspiele hinter den Kulissen zu orchestrieren. Doch genau diese Ablenkungsmanöver sowie die erfundenen Geschichten sollten Lille möglichst von seinem eigenen Versagen ablenken. Ihr aktueller Triumph im Coupe de France war ein Glücksfall, denn ein erneutes Aufeinandertreffen im Halbfinale gegen Auxerre hätte dem OSC Lille den Hals vollgejagt. Während Lille im Glück war, verpasste Auxerre das Halbfinale allerdings im Elfmeterschießen.
In Auxerre will man sich nun weiter auf die echten Herausforderungen konzentrieren: An der Tabellenspitze der Ligue 1, kurz vor dem Einzug in die nächste Runde der Champions League und mit dem baldigen Start im Coupe de la Ligue. Während die Schlagzeilen von Doggen und Drogen das öffentliche Bild trübten, war für SamiNo und sein Team klar: Der wahre Erfolg stand nicht auf dem Papier, sondern im Kampfgeist – sei er auch von tierischer Natur.
„Die wahre Kunst im Fußball liegt darin, jeden Zirkus zu meistern – ob mit Doggen oder Spielern. Wenn man mich für einen Junkie hält, dann irren die Leute gewaltig“, denkt SamiNo abschließend und lächelt verschmitzt. Denn während andere in Gerüchten und Ablenkungsmanövern versinken, findet Auxerre seinen ganz eigenen Weg zum Triumph.
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