Es ist Sonntagmorgen, und SamiNo sitzt am FrĂŒhstĂŒckstisch. Eigentlich sollte er sich entspannen, ein warmes Croissant genieĂen und sich von der letztwöchigen, hitzigen Partie gegen SC Bastia erholen. Doch stattdessen starrt er gedankenverloren auf den dampfenden Kaffee vor sich, wĂ€hrend seine Gedanken um den bevorstehenden ZAT kreisen. Neben ihm tĂŒrmt sich die Zeitung, in der die Ergebnisse der Ligue 1 prominent auf der Titelseite prangen: "AJ Auxerre auf Platz 3!" Doch SamiNo ist klar, dass die Tabellenlage tĂ€uschen kann â vor allem, wenn der nĂ€chste Gegner ihm im Nacken sitzt wie ein ungebetener Gast.
âWarum ausgerechnet Guingamp?â murmelt er, halb zu sich selbst und halb zu seiner Kaffeetasse, die ihm natĂŒrlich keine Antwort gibt. EA Guingamp, dieser schwere Gegner, ist fĂŒr ihn so reizvoll wie kalter Toast. âWieso können die nicht einfach mal bei Null anfangen? Immer dieses Theaterspiel mit denen,â seufzt er und nimmt einen Schluck Kaffee. Neben ihm blickt seine Frau, die schon lange an seine gelegentlichen FuĂball-Monologe gewöhnt ist, mit einem leichten LĂ€cheln ĂŒber ihre Zeitung hinweg.
âVielleicht denkst du mal nicht an Guingamp und genieĂt einfach dein Croissant?â schlĂ€gt sie sanft vor, als SamiNo beginnt, einen imaginĂ€ren Schlachtplan auf der Marmeladenpackung zu skizzieren.
âGenieĂen? Ha!â Er lacht trocken und deutet mit dem Messer auf das Croissant, als wĂ€re es der Trainer von Guingamp persönlich. âWeiĂt du, Schatz, genieĂen ist gut, wenn du nicht auch noch auf Bastia und Lille schielen musst. Die sind wie dicke Butterkleckse auf dem Croissant â kriegst du sie weg? Nein! Die bleiben einfach kleben!â Er schĂŒttelt den Kopf. âUnd immer, wenn du denkst, du hast sie unter Kontrolle, bam! Dann kommt Valenciennes und schmiert dir noch extra Butter drauf!â
Seine Frau kichert leise, wĂ€hrend SamiNo weiter ĂŒber seine nĂ€chsten Gegner philosophiert. âValenciennes⊠die haben jeweils fĂŒnf Tore gegen Lens und Lille geschossen. FĂŒnf! Diese Mannschaft hat eine offensive Wucht, die ich mir eher bei einem Baguette-BĂ€cker als bei einem FuĂballteam erwartet hĂ€tte. Und dann muss ich gegen sie ran, auswĂ€rts!â Er beiĂt ins Croissant und murmelt zwischen den KrĂŒmeln hindurch: âAch, sollen sie sich doch das Baguette brechen.â
SamiNo ist vollkommen in seine Gedanken vertieft, kĂ€mpft gedanklich mit Croissant, Marmelade und Butter, als seine Frau den Kopf schĂŒttelt und ihm einen beruhigenden Tee einschenkt. âTrink das, bevor du anfĂ€ngst, mit der Serviette eine Abwehrformation zu basteln.â
Er nimmt einen groĂen Schluck Tee und nickt, langsam in die RealitĂ€t zurĂŒckkehrend. âWeiĂt du, es ist wirklich schwer, in dieser Liga zu bestehen. Jeder Punkt zĂ€hlt â jedes Croissant... Ă€h, Spiel ist entscheidend. Vielleicht sollten wir uns einfach zurĂŒcklehnen und uns am dritten Platz erfreuen, solange wir ihn haben.â
Er lehnt sich zurĂŒck und seufzt tief. Vielleicht ist das wirklich der richtige Ansatz. Ein kleiner Moment des Friedens⊠bevor er sich erneut mit Guingamp, Bastia und Marseille auseinandersetzen muss. âAber wenn die wieder versuchen, uns kalt zu erwischen,â flĂŒstert er, âdann wird das nĂ€chste Croissant ein KrĂŒmelregen.â
Und so beginnt ein weiterer Tag im Leben von SamiNo, zwischen Croissants und Taktiktafeln, immer bereit fĂŒr die nĂ€chste Herausforderung â oder zumindest fĂŒr das nĂ€chste FrĂŒhstĂŒck.
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